Auch wenn die DSCVOLLEYs das Spitzenspiel des 15. Spieltages gegen den deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart am Ende mit 1:3 (21:25, 25:23, 20:25, 17:25) verloren haben, bot die Mannschaft von Trainer Alexander Waibl vor 2927 Zuschauern in der Margon Arena unter den gegebenen Umständen eine begeisternde Vorstellung. Denn auf dem Feld standen diesmal überwiegend die Spielerinnen der zweiten Reihe.
„Ich bin super zufrieden heute. Ich denke, dass man sehen konnte, dass wir mit den Mädels der zweiten Reihe sehr gut vorankommen. Ich bin von keiner einzigen enttäuscht, im Gegenteil, alle haben ihre Leistung, die ich mir erhofft habe, gebracht. Es war für uns ein toller Tag. Auch, wie die Stimmung in der Halle abging, war der Wahnsinn“, freute sich Alexander Waibl nach dem Spiel.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde die Stuttgarter Diagonalangreiferin Krystal Rivers (29 Punkte) ausgezeichnet, Silber ging an DSC-Angreiferin Pia Timmer. Erfolgreichste DSC-Scorerin war Nathalie Lemmens mit 15 Punkten, Pia Timmer brachte es auf 13, Famke Boonstra auf 12 und Lara Berger auf 11 Zähler.
Aufgrund der zahlreichen Ausfälle startete Alexander Waibl mit dieser Formation ins Spiel: Larissa Winter im Zuspiel, Lara Berger auf Diagonal, im Außenangriff kamen Pia Timmer und Famke Boonstra zum Einsatz, in der Mitte Nathalie Lemmens und Lena Linke sowie auf der Liberoposition Lotte Goertz.
Gleich beim ersten Ballwechsel forderte Alexander Waibl eine Videochallenge – und der Coach lag richtig, keine DSC-Spielerin hatte den Ball noch berührt und so gab es den ersten Punkt für die Gastgeberinnen. Bis zum 7:7 blieb das Geschehen ausgeglichen, danach setzte sich der Meister auch dank einer Aufschlagserie von Jolien Knollema auf 14:8 ab. Aber die Waibl-Schützlinge verkauften sich gegen den in Bestbesetzung antretenden Champions-League-Teilnehmer teuer, kämpften sich mehrfach auf drei Punkte heran, am Ende sicherten sich die Stuttgarterinnen diesen Satz aber.
Doch die DSCVOLLEYs ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie starteten furios in den zweiten Durchgang. Lena Linke und Lara Berger schlugen sehr druckvoll auf und Famke Boonstra versenkte zweimal hintereinander den Ball mutig im gegnerischen Feld. Und der DSC führte mit 5:1, zwang MTV-Trainer Konstantin Bitter zu einer frühen Auszeit. Anschließend legte Nathalie Lemmens den Ball mit Auge ins Stuttgarter Feld zum 6:1. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Auch wenn sich die Gäste herankämpften und dann auch standesgemäß mit 20:15 in Führung lagen, agierten die DSC-Mädels mutig, mit Spielfreude und großer Leidenschaft. Sie hechteten aufopferungsvoll nach jedem Ball, eine kämpfte für die andere. Lara Berger, die sich nach ihrer Schulter-OP erst seit November wieder im vollen Training befindet und erstmals von Beginn an auf dem Feld stand, kam immer besser ins Spiel. Auch Famke Boonstra nutzte ihre Höhe im Angriff. Larissa Winter verteilte gut die Bälle, setzte ihre Mitspielerinnen auch selbst aus nicht so perfekter Annahme möglichst variabel ein. Die erst 18-jährige Lotte Goertz hatte anfangs einige Mühe mit der Annahme, kämpfte sich jedoch durch und erhielt bei einigen Abwehraktionen Extra-Beifall. So lieferten die DSC-Mädels dem Team um Ausnahmekönnerin Krystal Rivers einen beherzten Kampf. In der Crunchtime stand der Block und Lara Berger führte mit einer Aufschlagserie ihre Mannschaft nicht nur zum 22:22-Ausgleich, sondern nach einem gegnerischen Fehler auch zum 24:22 und damit den ersten Satzball. Zwar konnte der MTV die erste Chance der DSC-Damen noch abwehren, doch Famke Boonstra machte den Satzausgleich perfekt. Die Halle stand Kopf
Den Schwung nahmen die Elbestädterinnen mit, verschafften sich zu Beginn des dritten Durchgangs mit einer Aufschlagserie von Lena Linke einen 9:6-Vorsprung. Konstantin Bitter reagierte mit einem Wechsel, brachte für Ivana Vanjak auf Annahme-Außen Jovana Mirosavljevic zurück ins Spiel. Nun kämpfte sich der Favorit heran und punktete vor allem immer wieder über Ausnahmespielerin Krystal Rivers. Mit einem Ass von Maria Segura holten die Gäste beim 24:19 den ersten Satzball heraus. Pia Timmer wehrte mit einem Block den nächsten Angriff der Stuttgarterinnen noch ab, doch dann machte Mirosavljevic den Sack zu.
Im vierten Abschnitt diktierte der Spitzenreiter von Beginn an das Geschehen deutlicher, spielte seine Qualitäten in allen Elementen aus. Dennoch gaben die DSCVOLLEYs zu keiner Zeit auf, verkürzten Mitte des Satzes den Rückstand wieder, doch nach insgesamt 103 Minuten holte die Ex-Dresdnerin Monique Strubbe mit ihrem Angriff zum 24:17 den ersten Matchball heraus. Ein Fehler der Gastgeberinnen beendete das Duell nach 103 umkämpften Minuten.