Das Spitzenspiel hielt, was sich die Volleyball-Fans versprochen hatten. Nach einem hochklassigen und äußerst spannenden Match mussten sich die DSCVOLLEYs gegen den deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart nach 111 hart umkämpften Minuten mit 1:3 (25:15, 23:25, 17:25, 25:27) geschlagen geben. Trotzdem erhielt das Team von Alexander Waibl von den Fans in der mit 3000 Zuschauern restlos ausverkauften Margon Arena viel Beifall.

„Es war ein enges Spiel, bei dem wir gesehen haben, was wir können und wo noch unsere Schwächen liegen. Wir haben einen sehr guten ersten Satz gespielt, in dem wir den Aufschlag-Annahme-Bereich klar dominiert haben  und waren in allen Elementen sehr sauber, sehr präzise. Das hat sich dann ein wenig geändert. Die Annahme bei Stuttgart hat sich stabilisiert, unser Aufschlagdruck ließ nach und sie haben das Risiko erhöht und wir haben dann in allen Elementen mehr Fehler gemacht, sind ein bisschen hektisch geworden, hatten nicht mehr die Handlungssicherheit wie im ersten Satz. Wir haben dann ein, zwei Fehler zu viel. Ärgerlich war, dass wir einige Chancen weggelassen, einige falsche Entscheidungen getroffen haben. Es war ein Sieg, aber zumindest ein Punkt heute drin“, so das Fazit von Alexander Waibl.

Mit der goldenen MVP-Medaille wurde die Stuttgarter Mittelblockerin Lucia Varela ausgezeichnet, Silber erhielt DSC-Diagonalangreiferin Marta Levinska, die sich mit 18 Punkten auch als erfolgreichste Scorerin erwies. Lorena Lorber Fijok brachte es auf 14 und Viktoria Demidova auf 11 Zähler.

Alexander Waibl vertraute im ersten Heimspiel des neuen Jahres seiner bekannten Stammformation.

Die DSCVOLLEYs starteten wie die Feuerwehr – hochkonzentriert und druckvoll erkämpften sie sich die ersten beiden Punkte. Zwar bescherte ein kleiner Angriffsfehler der Gastgeberinnen den Stuttgarterinnen den ersten Punkt, doch gleich anschließend waren die Waibl-Schützlinge wieder am Drücker. Marta Levinska und Viktoria Demidova erhöhten nach zuvor guter Abwehrarbeit auf 4:1. Beim nächsten Angriff der MTV-Damen war Marta Levinska mit einem Einerblock zur Stelle. Nach einem Ass von Lorena Lorber Fijok bat MTV-Chefcoach Konstantin Bitter seine Damen erstmals zur Auszeit. Doch es half nicht. Die Elbestädterinnen punkteten weiter – und der Stuttgarter Trainer nahm beim 2:8-Rückstand seines Teams die zweite Auszeit, zeigte sich dabei deutlich ungehalten. Doch auch diesmal schafften seine Schützlinge keine Trendwende. Die DSCVOLLEYs spielten weiter wie aus einem Guss und bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. Nach einer Aufschlagserie von Sarah Straube war der Vorsprung auf 20:9 angewachsen. Auch wenn am Ende Stuttgart zwei Satzbälle des DSC abwehrte, sorgte ein Aufschlagfehler von Kelsey Veltman dann für den Schlusspunkt.

Mit Beginn des zweiten Durchgangs fanden die Stuttgarterinnen deutlich besser ins Spiel. Sie stabilisierten die Annahme und steigerten sich auch in allen anderen Bereichen, vor allem auch in der Abwehr. So entwickelte sich nun ein spannender Schlagabtausch auf Augenhöhe. Nachdem sich die DSC-Mädels einige Fehler geleistet hatten, nutzte das der MTV zur 10:7-Führung und zwang Alexander Waibl, seine erste Auszeit zu nehmen. Danach kämpften sich seine Schützlinge auf 12:12 heran. Nahezu im Gleichschritt ging es nun weiter voran. Kein Team konnte sich wirklich absetzen. Beim 19:18 für die Gäste brachte Konstantin Bitter per Doppelwechsel Nationalzuspielerin Pia Kästner sowie Jolien Knollema in die Partie. Die Spannung konnte kaum größer sein. Maria Segura und ein Block von Knollema brachten die Gäste in der Crunchtime mit zwei Punkten (22:20) in Front. Doch Marta Levinska hielt mit zwei Punkten dagegen. Ein leichter Fehler des DSC und ein Block von Knollema sorgte für den ersten Satzball des MTV. Den ersten konnte Nathalie Lemmens abwehren, doch beim zweiten war Maria Segura erfolgreich.

Nichts für schwache Nerven war auch Abschnitt Nummer drei. Zunächst setzten sich die DSCVOLLEYs mit drei Punkten auf 6:3 ab. Och nach einigen leichten Fehler kamen die Stuttgarterinnen schnell wieder heran. Erneut entwickelte sich ein enges Spiel auf Augenhöhe. Doch die Stuttgarterinnen agierten stabiler, spielten ihre ganze Erfahrung aus und erarbeiteten sich einen 18:14-Vorsprung. Alexander Waibl versuchte mit einem Doppelwechsel – Larissa Winter kam im Zuspiel und Stamatia Kyparissi auf der Diagonalen – neue Energie ins Spiel seiner Mannschaft zu bringen. Doch der deutsche Meister hatte ebenfalls mit einigen Wechseln für frischen Wind gesorgt und ein Aufschlag von Antonia Stautz rutschte über die Netzkante ins DSC-Feld und mit einem Block stoppte der MTV den Angriff von Emma Clothier zum 22:16. Waibl wechselte zurück, am Ende holten sich die Gäste souverän diesen Satz.

Im vierten Durchgang legte der DSC wieder hochmotiviert los, setzte die Stuttgarterinnen unter Druck und verschaffte sich eine 6:2- und 10:5-Führung. Aber der Titelverteidiger ließ sich nicht nervös machen, biss sich Punkt für Punkt heran und glich zum 13:13 aus. Die Spannung in der Margon Arena war zum Greifen, wieder lieferten sich beide Teams einen engen Schlagabtausch. Als DSC-Kapitänin Sarah Straube MTV-Angreiferin Maria Segura blockte, war Dresden wieder mit 22:21 in Front. Wenig später brachte ein Stuttgarter Fehler das 24:22 für Dresden und damit den ersten Satzball. Doch die Bitter-Schützlinge wehrten in der hitzigen Crunchtime drei Dresdner Satzbälle ab, banden dann selbst mit ihrer ganzen Routine und Erfahrung gleich beim ersten Matchball den „Sack zu“.