Die ersatzgeschwächten DSCVOLLEYs haben alles reingehauen, doch am Ende hat es gegen den Titelverteidiger nicht gereicht. Das Team von Trainer Alexander Waibl verlor vor 2251 Zuschauern in der ausverkauften Scharrena das erste Playoff-Halbfinalspiel bei Allianz MTV Stuttgart deutlich mit 0:3 (21:25, 19:21, 19:25). Damit braucht der deutsche Pokalsieger am kommenden Sonnabend in der heimischen Margon Arena einen Sieg, um sich die Chance auf den Finaleinzug in der Serie „Best-of-three“ noch zu erhalten.

„Stuttgart war einfach besser. Die Spielerinnen auf den Schlüsselpositionen haben es sehr gut gemacht. Sie sind insgesamt aufgrund ihrer höheren Basis konstanter unterwegs. Das ist einfach ein Qualitätsunterschied. Wir haben anfangs einen guten Plan gehabt, waren dann ein bisschen übermotiviert, haben zu viele Aufschlagfehler gemacht und sie kamen besser ins Spiel. Am Ende waren es bei uns ein paar leichte Fehler im Aufschlag-Annahme-Bereich zu viel und was den Angriff angeht, kamen sie immer mehr und wir immer weniger durch. Larissa hat ihre Sache aber wirklich gut gemacht. Jetzt müssen wir gucken, was wir mitnehmen können für nächste Woche“, so das Fazit von Alexander Waibl.

Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Krystal Rivers (21 Punkte) ausgezeichnet, Silber ging an DSC-Angreiferin Lorena Lorber Fijok, die mit 14 Punkten auch erfolgreichste Scorerin ihres Teams war, Marta Levinska brachte es auf elf Punkte.

Eine Hiobsbotschaft gab es bereits leider in der Trainingswoche, denn Kapitänin Sarah Straube zog sich einen Bänderriss im Fuß zu. So musste Alexander Waibl im ersten Halbfinalspiel auf seine Stammzuspielerin verzichten und schickte diese Startformation ins Spiel: Larissa Winter im Zuspiel, Marta Levinska auf Diagonal, Lorena Lorber Fijok und Stamatia Kyparissi im Außenangriff, Nathalie Lemmens und Emma Clothier in der Mitte und Patricia Nestler auf der Libera-Position.

Die DSCVOLLEYs starteten sehr konzentriert, schlugen taktisch klug auf und konnten sich mit 6:3 und nach einem schönen Angriff von Nathalie Lemmens sogar auf 8:4 absetzen. Der Stuttgarter Trainer Konstantin Bitter sah sich zur ersten taktischen Auszeit gezwungen. Nach einem erneuten Punkt durch Nathalie Lemmens blieben die Dresdnerinnen bis zum 10:6 am Drücker. Dann aber kamen die Gastgeberinnen vor allem über ihre Ausnahmekönnerin Krystal Rivers und Maria Segura immer besser ins Spiel. Beim 11:9 bat Alexander Waibl nun seine Mannschaft an die Seitenlinie und nach einem weiteren erfolgreichen Angriff von Rivers gleich nochmal. Bis zum 17:17 blieb dann die Partie absolut ausgeglichen, allerdings leisteten sich die Waibl-Schützlinge zu viele Aufschlagsfehler – allein sechs in diesem Durchgang. In der Crunchtime war es erneut Krystal Rivers, die von Zuspielerin Pia Kästner in Szene gesetzt wurde und die US-Amerikanerin hämmerte den Ball ins DSC-Feld, holte auch mit dem 24:21 den ersten Satzball heraus. Den konnte Stuttgart mit einer Blockabwehr dann auch sofort nutzen.

Auch im zweiten Abschnitt legten die Gäste aus Dresden zunächst vor. Lorena Lorber Fijok oder Stamatia Kyparissi setzten sich erfolgreich im Angriff durch, brachten die DSCVOLLEYs mit 7:3 in Front. Dann aber leisteten sich die Elbestädterinnen mehrere leichte Fehler und zwangen Alexander Waibl beim 7:7 zur ersten Auszeit. Danach gewannen erneut mehr und mehr die MTV-Damen um Krystal Rivers, Maria Segura und Libera Roosa Koskelo die Oberhand auf dem Spielfeld, entschieden die vielen langen und teils spektakulären Ballwechsel für sich. Alexander Waibl brachte kurzzeitig Lena Linke und Teresa Ziegenbalg ins Spiel. Doch am Ende spielten die Gastgeberinnen ihre größere Routine und Erfahrung aus, setzten sich im Angriff besser in Szene.

Auch im dritten Durchgang versuchten die DSCVOLLEYs alles, warfen sich in jeden Ballwechsel. Als aber dann Maria Segura an die Aufgabe ging, wackelte bei den Dresdnerinnen die Annahme und damit hatten die MTV-Spielerinnen auch im Angriff und Block leichteres Spiel. Maria Segura war es am Ende auch, die nach 78 Minuten den zweiten Matchball zum Sieg verwandelte.