Die DSCVOLLEYs haben es geschafft. Das Team von Alexander Waibl hat auch das zweite Play-off-Viertelfinalspiel gegen den VC Wiesbaden mit 3:1 (23:25, 25:16, 25:19, 25:19) gewonnen und steht damit erneut im Halbfinale. Schon vor einer Woche hatten sich die Dresdnerinnen daheim mit 3:1 gegen den Vorrundensechsten behauptet und konnten nun in der „Best-of-three-Serie“ den „Sack zubinden“. Nun wartet im Halbfinale mit Allianz MTV Stuttgart der Titelverteidiger, der als Hauptrunden-Zweiter am kommenden Sonntag (15.15 Uhr) zunächst Heimrecht hat.
„Ich bin sehr froh, dass wir es in zwei Spielen geschafft haben. Anfangs hatten wir einige Mühe, ins Spiel zu finden, weil bei uns vor allem die Annahme gewackelt hat und wir auch nicht druckvoll genug aufgeschlagen haben. Dann haben wir uns aber stabilisiert und unsere Stärken ausgespielt. Ausschlaggebend war, dass wir insgesamt das Aufschlag-Annahme-Duell für uns entscheiden konnten, dass wir dann auch im Angriff und vor allem auch in der Abwehr besser waren. Mit Stamatia Kyparissi kam noch mehr Energie und Stabilität aufs Feld“, schätzte Alexander Waibl nach dem zweiten Viertelfinalsieg ein.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde erneut Lorena Lorber Fijok geehrt, Silber ging an VCW-Spielerin Tanja Großer. Erfolgreichste DSC-Scorerin war Marta Levinska mit 20 Punkten, Lorena Lorber Fijok brachte es auf 19 und Nathalie Lemmens auf 15 Zähler.
Alexander Waibl, der auf die angeschlagene Julie Lengweiler verzichten musste, startete mit der gleichen Formation wie beim Heimspiel vor einer Woche.
Die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start. Mit einer Aufschlagserie von VCW-Kapitänin Nina Wienand-Herelova setzten sich die Hessinnen auf 10:3 ab, Alexander Waibl hatte zu diesem Zeitpunkt schon zwei taktische Auszeiten in Anspruch genommen. Anschließend aber kämpften sich die DSCVOLLEYs vor allem über druckvolle Aufgaben und die Angriffe von Marta Levinska dann Punkt um Punkt heran. Nach einer starken Aufgabe von Lorena Fijok konnte Nathalie Lemmens mit dem 14:14 erstmals den Ausgleich erzielen. Nun nahm der VCW-Coach eine Auszeit. Nach zwei Aufschlagfehlern auf beiden Seiten boten Lorena Lorber Fijok und Victoria Demidova, die fast über die Bande hechtete, beim nächsten Ballwechsel spektakuläre Abwehraktionen, die am Ende zum 16:15 für den DSC führten. Dennoch konnte sich in der Folgezeit kein Team wirklich einen Vorsprung erarbeiten. Das Waibl-Team spielte noch zu abwartend, erlaubte sich einige kleine Fehler. In der Crunchtime sorgte die beim VCW eingewechselte Jonna Wasserfaller mit ihren Aufgaben für den ersten Satzball für die Gastgeberinnen. Beim zweiten Anlauf verwandelten die Hessinnen dank eines Dresdner Netzfehlers.
Im zweiten Abschnitt fanden die Waibl-Schützlinge auch dank einer Aufschlagserie von Sarah Straube deutlich besser ihren Rhythmus. Sie verschafften sich schnell einen 5:0-Vorsprung, den sie später auf 10:4 ausbauten. Doch die VCW-Damen kämpften sich mit druckvollen Aufgaben und einem 4:0-Lauf wenig später auf 8:10 heran. Alexander Waibl nahm deshalb bereits seine zweite Auszeit, wie bei seinem Team die Annahme wackelte.
Danach stabilisierten die DSC-Damen sich wieder, spielten ihre Qualitäten in allen Elementen besser aus und als Nathalie Lemmens mit einem Ass das 21:13 markierte, ließen sich die Waibl-Schützlinge den Satzausgleich nicht mehr nehmen. In der Schlussphase wechselte Alexander Waibl Stamatia Kyparissi im Außenangriff für Victoria Demidova ein.
Gleich zu Beginn des dritten Durchgangs warfen die Hessinnen wieder alles in die Waagschale und erarbeiteten sich eine 9:5-Führung, zwangen damit den DSC-Trainer zu einer frühen Auszeit. Zudem wechselte er erneut Stamatia Kyparissi für Demidova ein und die Griechin blieb auch bis zum Schluss auf dem Feld, sorgte für Stabilität in der Annahme, war auch in der Abwehr präsent. Die Worte des DSC-Trainers in der Auszeit wirkten. Lorena Lorber Fijok und Marta Levinska brachten mit ihren Punkten, darunter einem Ass von Lorena Fijok, die Dresdnerinnen auf 9:9 heran. Aber immer wieder hielten die VCW-Spielerinnen dagegen, kratzten die Bälle aufopferungsvoll vom Boden. Doch auch die DSCVOLLEYs standen dem keinesfalls nach. Es ging hin und her, doch nach dem 18:18 und einer erneuten Auszeit von Alexander Waibl spielten die Dresdnerinnen um Kapitänin Sarah Straube in der Crunchtime ihre Qualitäten im Aufschlag und Angriff aus, auch der Block stand. Emma Clothier holte den ersten Satzball mit ihrem Service heraus und mit einem Block gegen den Angriff von Tanja Großer setzten die DSC-Damen den Schlusspunkt zur 2:1-Satzführung.
Auch der vierte Abschnitt blieb lange Zeit hart umkämpft. Die Gastgeberinnen wollten sich noch längst nicht geschlagen geben. Einen der längsten und spektakulärsten Ballwechsel in dieser Partie konnte am Ende Lorena Lorber Fijok zum 5:5 vollenden. Bis zum 14:14 lieferten sich beide Teams einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Als Lorena Fijok nach einer tollen Abwehraktion von Stamatia Kyparissi den 15. Punkt erzielt hatte, setzte Marta Levinska unter die nächste lange Rallye mit dem 16:14 ein weiteres Ausrufezeichen. Danach baute der Pokalsieger den Vorsprung weiter aus, schlug immer wieder druckvoll auf und der Block packte mehrfach zu, so auch beim ersten Matchball nach 97 Minuten. Dann durften die DSCVOLLEYs jubeln und sich über den Einzug ins Halbfinale freuen.