Was für eine starke Vorstellung der DSCVOLLEYs! Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, großer Moral und riesigem Kampfgeist haben die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl das Top-Spiel beim deutschen Meister Allianz MTV Stuttgart mit 3:1 (25:23, 23:25, 25:16, 25:23) gewonnen. Damit feierten die Dresdnerinnen in der Bundesliga den fünften Sieg in Folge, wettbewerbsübergreifend war es bereits der achte Erfolg in Serie. Mit den drei Punkten schob sich der DSC in der Tabelle auf den dritten Platz vor. Zudem beendeten die Elbestädterinnen ihre Niederlagenserie gegen Stuttgart. Seit dem Gewinn des letzten Meistertitels im April 2021 hatten sie nie mehr gegen Stuttgart gewinnen können.
Doch schon am Mittwoch wartet mit dem Pokal-Viertelfinale gegen Suhl in der heimischen Margon Arena die nächste große Bewährungsprobe.
„Ich bin natürlich zufrieden und stolz auf die Mannschaft. Unser Annahmeriegel hat uns die nötige Stabilität gegeben, Sarah hat die Bälle im Angriff sehr gut verteilt und wir haben Stuttgart auch mit unseren Aufgaben unter Druck gesetzt. Das war der Schlüssel. Wir hatten in allen Elementen ein gutes Niveau. Wir wissen jetzt, dass wir das Potenzial haben, Top-Mannschaften wie Stuttgart zu schlagen. Dennoch haben wir in den Sätzen, zwei, drei und vier ein bisschen was weggelassen und das zeigt, dass wir noch einiges an Potenzial haben“, so die Einschätzung von Alexander Waibl.
Wir wissen jetzt, dass wir das Potenzial haben, Top-Mannschaften wie Stuttgart zu schlagen.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Grace Frohling, die mit 23 Punkten auch erfolgreichste Scorerin war, ausgezeichnet. Silber ging an die Stuttgarterin Krystal Rivers (26).
Beim DSC punkteten auch Tia Jimerson (15), Hester Jasper (13) und Jennifer Janiska (10) zweistellig.
Alexander Waibl vertraute seiner bekannten Startformation – im Zuspiel Sarah Straube, Grace Frohling auf Diagonal, im Außenangriff Jenifer Janiska und Hester Jasper, auf der Mitte Tia Jimerson und Nathalie Lemmens sowie Aleksandra Jegdic auf der Liberoposition.
Mit den ersten Ballwechseln zeigte sich schon, dass beide Teams auf Augenhöhe agieren, sich nichts schenken. Den ersten Punkt verbuchte Krystal Rivers für Stuttgart, das 1:1 gelang Tia Jimerson. Zwar konnten sich die Gastgeberinnen bis zur ersten technischen Auszeit mit zwei Punkten einen hauchdünnen Vorsprung erarbeiten, aber mit einer Aufschlagserie von Jennifer Janiska drehten die DSC-Damen den Spieß zu ihren Gunsten (10:8) um und zwangen MTV-Trainer Konstantin Bitter zur ersten taktischen Auszeit. Dabei schlug das Team von Trainer Alexander Waibl nicht nur gut auf, sondern der Schlüssel war eine stabile Annahme. Aus der konnte Regisseurin Sarah Straube ihre Angreiferinnen immer wieder gut in Szene setzen. Auch im Block waren die Dresdnerinnen hellwach und Aleksandra Jegdic hielt bei langen Ballwechseln ihr Team mit tollen Abwehraktionen im Spiel. Insgesamt zeigte sich, dass die Dresdnerinnen taktisch glänzend auf den Gegner eingestellt waren.
Bis zum 19:19 wogte das Geschehen immer hin und her, danach aber verschafften sich die DSC-Damen, die sich weniger Fehler als Stuttgart leisteten, nach starker Aufgabe von Nathalie Lemmens und dem Nachsetzen von Tia Jimerson den ersten Satzball. Zweimal konnte der Meister durch Maria Segura abwehren, aber als ihre Aufgabe dann ins Aus segelte, konnte Dresden den Satzgewinn perfekt machen.
Auch im zweiten Abschnitt lieferten sich beide Teams einen offenen und engen Schlagabtausch. Mitte des Satzes schlichen sich beim Waibl-Team ein paar kleine Fehler ein, zudem fand auch Ausnahmespielerin Krystal Rivers immer wieder Lücken, um den Ball im DSC-Feld unterzubringen – nicht nur mit hartem Schlag, sondern auch mit Auge. So konnten sich die Gastgeberinnen mit 17:14 absetzen, doch einige gute Aufschläge von Sarah Straube brachten den DSC wieder heran. In der Crunchtime aber spielte der Meister diesmal konsequenter und sie schafften den Satzausgleich.
Als seine Schützlinge zu Beginn des dritten Durchgangs erneut etwas „schluderten“, bat Alexander Waibl schon beim 5:7 sein Team an die Seitenlinie und wurde deutlich lauter. Der „Weckruf“ funktionierte und nun arbeiteten seine Damen wieder deutlich konzentrierter und präziser. Nicht nur die Annahme stand, auch in Block- und Abwehr zogen die DSC-Mädels dem Gegner immer wieder den Zahn. Auch im Angriff agierten die Elbestädterinnen variabel, vor allem Grace Frohling versenkte immer wieder die Bälle im gegnerischen Feld. Mit einer Aufschlagserie von Sarah Straube baute der DSC den Vorsprung auf 23:14 aus und Grace Frohling setzte mit dem zweiten Satzball den Schlusspunkt.
Im vierten Abschnitt konnten die Dresdnerinnen aber daran nicht anknüpfen, sondern nun verloren sie den Faden und Stuttgart diktierte das Spiel. Beim 6:11 hatte Alexander Waibl bereits seine zweite Auszeit genommen. Doch seine Schützlinge gerieten durch eine Aufschlagserie von Maria Segura sogar mit 6:14 ins Hintertreffen. Doch als kurz darauf Grace Frohling den wohl spektakulärsten und längsten Ballwechsel im Spiel mit dem siebenten Punkt beendete und anschließend die eingewechselte Larissa Winter mit einigen guten Aufgaben die Stuttgarter Annahme unter Druck setzte, war das die Wende in diesem Satz. Mit unglaublichem Willen und einer starken Blockarbeit kämpften sich die DSC-Damen Punkt um Punkt heran. Mit einem Zähler blieben die Gastgeberinnen jedoch noch vorn. Schrecksekunde dann beim 20:19 aus Sicht des MTV, denn anschließend knickte Krystal Rivers ohne Fremdeinwirkung um und musste ausgewechselt werden. Wieder führte Stuttgart dann mit zwei Punkten. Doch wenig später schafften die Waibl-Damen mit einem schönen Block den 23:23-Ausgleich. Mit einer Aufgabe von Grace Frohling und einem Angriff von Jennifer Janiska beim ersten Matchball machte Dresden den Deckel zu. Jubelnd lagen sich die DSCVOLLEYs nach diesem Sieg über den Titelverteidiger in den Armen.