Die DSCVOLLEYs haben alles in die Waagschale gegeben, gekämpft bis zur Erschöpfung, doch am Ende hat es nicht für den Sieg gereicht. Das Team von Trainer Alexander Waibl musste sich im ersten Zwischenrunden-Spiel beim Hauptrundensieger SSC Palmberg Schwerin trotz einer 2:0-Satzführung und zwei Matchbällen im dritten Durchgang in einem Fünf-Satz-Krimi am Ende knapp mit 2:3 (25:21, 26:24, 26:28, 25:27, 7:15) geschlagen geben.
„Ich kann der Mannschaft für ihren hervorragenden Einsatz nur ein Kompliment machen. Man hat aber schon nach zwei Sätzen gesehen, dass wir körperlich Probleme hatten. In der zweiten Spielhälfte hat Schwerin dann sehr gut gescort und wir haben vor allem Nova Marring nie wirklich in den Griff bekommen. Aber dieser eine Punkt kann vielleicht noch wertvoll sein“, erklärte Alexander Waibl nach dem umkämpften Spiel.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde SSC-Angreiferin Nova Marring ausgezeichnet, Silber ging an DSC-Mittelblockerin Tia Jimerson, die mit 18 Zählern punktgleich mit Pia Timmer erfolgreichste Scoererin war. Nathalie Lemmens brachte es auf 16 Punkte.
Alexander Waibl startete mit dieser Formation in das Spiel: Larissa Winter im Zuspiel, Famke Boonstra auf Diagonal, Jennifer Janiska und Pia Timmer auf Außen, in der Mitte Tia Jimerson und Nathalie Lemmens sowie Aleksandra Jegdic auf der Liberoposition.
Dieser eine Punkt kann vielleicht noch wertvoll sein. – Alex Waibl
Die DSCVOLLEYs starteten konzentriert in die Partie, schlugen druckvoll auf und nutzten ihre Chancen, während sich die Gastgeberinnen zunächst zahlreiche Angriffsfehler leisteten. Als der Ball bei den SSC-Damen nach einem Missverständnis in den eigenen Reihen zu Boden fiel und Dresden damit den Punkt zur 10:4-Führung verbuchte, bat Felix Koslowski seine Damen zur ersten Auszeit. Doch die Elbestädterinnen blieben weiter am Drücker. Nach zwei schönen Angriffen von Jennifer Janiska, einem Ass von Tia Jimerson sowie einem Einbeiner von Nathalie Lemmens hatten die Gäste ihre Führung auf 14:6 ausgebaut. Koslowski nahm seine zweite Auszeit. Danach kamen seine Schützlinge etwas besser ins Spiel. Als der SSC drei Punkte in Folge erzielte, bat nun Alexander Waibl beim 17:11 sein Team erstmals an die Seitenlinie. Später brachte der Coach Sarah Straube erstmals nach ihrer Verletzung zum Aufschlag ins Spiel. In der Crunchtime ließ sich der DSC nicht mehr die Butter vom Brot nehmen und sicherte sich beim dritten Satzball diesen Durchgang.
Im zweiten Abschnitt knüpften die Waibl-Schützlinge nahtlos an die Leistung an. Sie schlugen druckvoll auf, konnten aus stabiler Annahme variabel punkten. Dabei setzte Larissa Winter die beiden Schnellangreiferinnen Nathalie Lemmens und Tia Jimerson immer wieder gut ein. Auch in der Block- und Feldabwehr arbeiteten die DSCVOLLEYs mit Leidenschaft, kämpften um jeden Ball. Mitte des Satzes brachten drei schöne Angriffe von Jennifer Janiska und ein Ass von Winter eine 10:5-Führung. Bis zum 21:15 diktierten die Gäste klar das Geschehen. In der Schlussphase kämpften sich die SSC-Damen jedoch Punkt für Punkt heran, auch weil sich die Dresdnerinnen nun einige Fehler erlaubten. Alexander Waibl wechselte Hester Jasper für Jennifer Janiska ein und die Holländerin holte den ersten Matchball und auch zweiten Matchball heraus und Pia Timmer machte mit einem Ass den Deckel drauf.
Auch der dritte Durchgang war nichts für schwache Nerven. Es blieb zunächst ein enger Schlagabtausch, aber es zeigte sich schon, dass der noch immer ersatzgeschwächte DSC das Niveau nicht ganz halten konnte. Schwerin übernahm im Angriff mehr und mehr das Zepter, verschaffte sich einen 18:14-Vorsprung. Doch die DSC-Mädels gaben nicht auf. Larissa Winter setzte immer wieder Tia Jimerson und Nathalie mit dem ersten Tempo ein. Dennoch erspielte sich der SSC durch Indy Baijens mit dem Punkt zum 24:21 den ersten Satzball. Die eingewechselte Hester Jasper wehrte zwei gegnerische Chancen eiskalt ab und mit einem Monsterblock erkämpfte sich der DSC mit dem 25:24 nun sogar den ersten Matchball. Leider landete die Aufgabe von Tia Jimerson im Aus, doch als auch der Aufschlag von Baijens zu lang geriet, hatte der DSC eine weitere Möglichkeit, den 3:0-Sieg perfekt zu machen. Doch die an diesem Tag starke Nova Marring wehrte ab. Anschließend konnten die Gastgeberinnen unter dem Jubel ihrer heimischen Fans selbst ihren vierten Satzball verwandeln.
Auch im vierten Abschnitt schenkten sich beide Teams nichts. Viele lange Ballwechsel, bei denen beide mit spektakulären Abwehraktionen begeisterten, prägten das Bild. Die DSCVOLLEYs führten zwischenzeitlich mit 12:9 und 17:14, doch Schwerin ließ sich nicht wirklich abschütteln. In der Crunchtime hatten nun erneut die Schweriner Damen das bessere Ende für sich.
Im Tiebreak war die Gegenwehr der Dresdnerinnen, die dem intensiven Spiel körperlich aufgrund ihres kleinen Kaders Tribut zollen mussten, mehr oder weniger gebrochen. Schwerin hatte die größeren Kraftreserven und scorte vor allem besser. Nach 130 umkämpften Minuten war die knappe Niederlage besiegelt.