Dresden, 11. Mai 2024- Die deutsche Frauen Nationalmannschaft ist mit einem Sieg in die Saison gestartet. Beim Länderspiel in Potsdam lieferte sich das Team von Bundestrainer Alexander Waibl einen packenden Kampf mit Rumänien und konnte am Ende über einen knappen 3:2-Erfolg (25:27, 28:26, 25:21, 25:27, 15:12) jubeln. Lena Kindermann war bei ihrem Nationalmannschaftsdebüt punktbeste Spielerin mit 23 Punkten.
Die 1820 Zuschauer in der MBS Arena erlebten ein spannendes Spiel mit vielen Höhen und Tiefen auf beiden Seiten. Über das gesamte Spiel wechselte immer wieder die Führung, beide Teams zeigten starke Come-Back-Qualitäten, am Ende jubelten nach 2:16 Stunden die Deutschen. „Wir hatten nicht viel Trainingszeit zusammen, daher ist es klar, dass es am Anfang noch etwas holprig ist“, sagte Camilla Weizel. Die Mittelblockerin war aber auch „stolz auf unser Team, wie wir Herz gezeigt haben und uns immer wieder zurückgekämpft haben“.
Kapitänin Lena Stigrot sprach von einem „typischen ersten Spiel“. Sie hätten nicht ins Spiel gefunden und viel Mühe im Angriff gehabt und oft in der Annahme gewackelt. „Aber wir haben sehr gut aufgeschlagen, jetzt arbeiten wir noch an der Feinabstimmung“, so die Außenangreiferin, die sich über die lautstarke Unterstützung der Fans freute: „Die Stimmung war richtig cool. Wenn wir nicht so gut gespielt haben, haben sie uns zurückgeholt. Das hat super Spaß gemacht hier.“
Alexander Waibl sah in seinem ersten Länderspiel als Bundestrainer bereits viel Positives, aber auch noch Verbesserungspotenzial: „Die Doppelwechsel haben immer funktioniert und beide Diagonalangreiferinnen haben mir gut gefallen, aber wir müssen konstanter annehmen, sonst wird es schwer für uns.“ Auch die Mentalität seines Teams, sich immer wieder zurück zu kämpfen, lobte der Trainer.
Beste deutsche Spielerin war Lena Kindermann, die bei ihrem Debüt in der Nationalmannschaft 23 Punkte erzielte. „Ich war am Anfang voll nervös, aber dann bin ich reingekommen und dann war es ziemlich cool“, sagte die 24-Jährige. Aber auch Lina Alsmeier mit 22 Punkten und Camilla Weitzel mit 21 Punkten und einer Angriffsquote von 70 Prozent überzeugten im Angriff.
Für die DVV-Frauen geht es nun am Sonntag in die Türkei zur ersten Woche der Volleyball Nations League, wo sie mit Siegen Punkte und Plätze in der Weltrangliste gut machen wollen, um sich noch den Traum von Olympia zu erfüllen. „Wir müssen ganz klar eine Schippe drauflegen. Wir werden alles reinhauen, was wir haben“, sagte Kapitänin Lena Stigrot. „Es ist eine schwere Aufgabe, aber alles ist möglich. Wir müssen das Unmögliche möglich machen“, ergänzte Waibl.
Spielbericht
Alexander Waibl schickte zunächst Pia Kästner, Lena Stigrot, Lina Alsmeier, Camilla Weitzel, Anastasia Cekulaev, Kimberly Drewniok und Anna Pogany aufs Feld. Der erste Punkt ging nach einem langen Ballwechsel zwar an Rumänien, doch nach zwei starken Angriffen von Drewniok und einem Ass von Cekulaev führte Deutschland mit 7:4. Die Rumäninnen glichen ihrerseits mit einem Ass schnell zum 8:8 aus. Die DVV-Frauen zeigten sich unbeeindruckt und erhöhten direkt wieder auf 11:8. Beim 14:10 nahm Rumäniens Cheftrainer Guillermo Naranjo Hernandez bereits seine zweite Auszeit. Deutschland hielt den Vorsprung und erhöhte mit einem Ass von Alsmeier auf 20:16. Doch die Rumäninnen gaben den Satz noch nicht verloren, kamen Punkt für Punkt wieder heran (21:20) und erzielten schließlich den 22:22-Ausgleich. Waibl reagierte mit einer Auszeit und brachte Straube und Kindermann, die jedoch zunächst geblockt wurde (22:23). Alsmeier sorgte für den ersten Satzball der DVV-Frauen, den Rumänien jedoch ebenso wie den zweiten abwehrte. Mit einem Ass und einem Block gegen Alsmeier machten die Gäste den Satz zu.
Waibl startete Durchgang zwei mit der gleichen Startaufstellung. Die Rumäninnen nutzen den Schwung des Satzgewinnes und erspielten sich schnell eine 6:1-Führung. Waibl brachte wieder Kindermann und Straube sowie Stautz. Die Deutschen kamen auf zwei Punkte heran (10:12), doch die Rumäninnen hielten den Vorsprung und erhöhten mit einem Block gegen Kindermann auf 14:18 und 18:21. Wie im Satz zuvor die Rumäninnen zeigten auch die Deutschen ihr Kämpferherz und gaben sich nicht geschlagen. Die eingewechselte Strubbe schaffte mit einem Ass den 22:22-Ausgleich. Als der Angriff der Rumäninnen im Aus landete, hatten die DVV-Frauen Satzball (24:23). Es war das gleiche Bild wie im ersten Durchgang, Rumänien wehrte zwei Satzbälle ab und hatte dann selbst die Chance. Diesmal wehrte Weitzel den gegnerischen Satzball jedoch ab und sorgte mit einem Ass für den dritten auf deutscher Seite, den Kindermann verwandelte.
In Durchgang drei startete Waibl mit Kästner, Stigrot, Alsmeier, Strubbe, Weitzel und Kindermann. Wieder erwischten die Rumäninnen den besseren Start. Nach einem Block gegen Kindermann lagen die Deutschen 3:7 hinten. Aber auch der deutsche Block packte zu (10:11). Nach drei leichten Fehlern nahm Waibl beim 10:14 seine erste Auszeit. Die Rumäninnen ließen die DVV-Frauen jedoch nicht herankommen (14:17). Waibl brachte Straube, Drewniok und Stautz. Mit vier Punkten in Folge schafften die Deutschen den Ausgleich (19:19). Kästner und Kindermann kamen zurück. Ein Block von Stautz, ein Ass von Alsmeier und ein wuchtiger Angriff von Kindermann die Linie runter brachten Satzbälle für das deutsche Team (24:21). Nach einem starken Aufschlag von Alsmeier verwandelte Stautz direkt den ersten.
Waibl begann Durchgang vier mit der gleichen Startaufstellung wie zuvor. Erneut verschliefen die Deutschen den Start und lagen schnell mit 0:5 zurück. Stautz kam für Stigrot , doch der Rückstand wuchs weiter (2:10). Mit vier Assen kämpften sich die deutschen Frauen auf 11:14 heran. Erneut brachte Waibl Straube und Drewniok. Das DVV-Team blieb dran, Drewniok punktete zum 17:19. Nach dem Rückwechsel blockte Kindermann direkt zum 18:19. Mit einem weiteren Ass glich Alsmeier zum 20:20 aus. Wieder ging es hin und her, diesmal hatten die Rumäninnen den ersten Satzball. Weitzel wehrte diesen und auch den zweiten ab, doch nach einem Angriffsfehler der Deutschen jubelten die Rumäninnen über den Satzausgleich.
Im Tiebreak setzte Waibl auf Kästner, Stautz, Alsmeier, Weitzel, Strubbe und Kindermann. Die Deutschen zeigten sich unbeeindruckt vom knappen Satzverlust. Strubbe packte im Block zu, Kindermann, Weitzel und Alsmeier punkteten zum 6:1. Doch wie schon im gesamten Spiel hieß das nichts. Bei den DVV-Frauen schlichen sich Fehler ein, sodass Rumänien mit 10:9 in Führung ging. Kindermann brachte ihr Team wieder in Führung (11:10), die sie nicht mehr hergaben. Stautz servierte ein Ass und nach zwei Blocks von Kindermann und Alsmeier hatten die Deutschen drei Matchbälle. Den ersten wehrten die Rumäninnen noch ab, den zweiten verwandelte Weitzel mit ihrem insgesamt 21. Punkt.