Vor ausverkaufter Margon Arena, die mit 3000 Zuschauern randvoll gefüllt war, musste der DSC am Samstag die zweite Niederlage nach der Pause durch die Olympia-Quaifikation verdauen. Das Team von Trainer Alexander Waibl unterlag Allianz MTV Stuttgart mit 1:3 (15:25, 25:17, 22:25, 27:29). Den vierten Matchball schlug Lucijia Mlinar nach 110 Spielminuten ins Aus.
Bei der MVP-Wahl bekam Jennifer Hamson die Goldmedaille, Silber ging an Libera Lenka Dürr. Die sagte nach dem Spiel: „Uns fehlt die körperliche Frische und damit auch ein wenig die mentale. Unser Fokus lag nicht auf dieser Woche, das merkt man ein wenig. Und vielleicht macht es sich auch bemerkbar, dass wir nicht mit zwei Zuspielerinnen in der Pause trainieren konnten“, so die Libera.
Top-Scorerin der Partie beim DSC war Milica Kubura mit 19 Punkten, Kadie Rolfzen kam auf 16, Lucija Mlinar auf 13.
Nach der 0:3-Niederlage in Potsdam nahm Waibl einige Änderungen in der Startformation vor. King, Kubura und Weitzel spielten von Beginn an. Den besseren Start erwischte der Gast, der zwar auf Super-Angreiferin Krystal Rivers verzichten musste, aber mit 5:1 vorlegte. Der DSC biss sich aber ins Spiel, glich beim 6:6 durch Mrdak aus. Bis zum 10:11 war die Partie offen, doch dann leistete sich der Gastgeber vier Eigenfehler in kurzer Zeit und lag plötzlich mit 11:17 zurück. So richtig fand das Waibl-Team nicht zum eigenen Rhythmus. Stigrot und Straube kamen, konnten den Satzrückstand aber auch nicht mehr aufhalten, Hamson nutzte die erste Möglichkeit zum 1:0 für den Gegner des DSC im Pokalfinale am 16. Februar in der SAP-Arena Mannheim.
Waibl reagierte und begann den zweiten Durchgang mit Lucija Mlinar im Außenangriff für Radosova und diese Maßnahme hatte Erfolg. Mit mehr Aggressivität und Spielfreude präsentierte sich das Heimteam nun. Über 8:3 zur ersten technischen Auszeit setzte sich der DSC auf 13:8 ab, Auszeit Stuttgart! Nun gingen auch die langen und umkämpften Ballwechsel zu Gunsten des Heimteams aus, mit einem krachenden Angriff schmetterte Mlinar ihre Mannschaft zur 16:9-Führung bei der zweiten technischen Auszeit. Zwar kam MTV noch einmal auf 20:16 ran, doch nach einer Auszeit war der DSC wieder voll fokussiert, kratzte viel in der Abwehr vom Boden, stand im Block gut und nutzte die Angriffschancen. Mlinar verwandelte den zweiten Satzball zum 1:1-Ausgleich.
Auch der dritte Durchgang begann gut. Stuttgart verlor zwischenzeitlich den Faden, der DSC fand die Lösungen im Angriff. Mit 9:5 führte der Gastgeber, doch dann brachte das Heimteam die Bälle nicht mehr auf den Boden, der Gegner führte mit 11:10 und Waibl hatte bereits beide Auszeiten verbraucht. Das Heim-Team kämpfte, es entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, bei dem bis zum 21:21 alles offen war. Doch erst schlug dann Hamson zu, Kubura wurde erste geblockt und schmetterte dann ins Aus, so hatte MTV Satzbälle. Den ersten konnten die Gäste noch nicht nutzen, den zweiten versenkte Lazic im Feld des DSC zur 2:1-Führung.
Der vierte Satz war an Spannung nicht zu überbieten. Die Führung wechselte hin und her, 8:7 und 16:15 hatten die Gäste die Nase bei den technischen Auszeiten hauchdünn vorn. Nach dem 16:16-Ausgleich gelang dem DSC aber das Mini-Break, der Klub führte mit 18:16 und hielt diesen kleinen Vorsprung kontinuierlich. Mit einem Block besorgte Mrdak beim 22:19 sogar die 3-Punkte-Führung: Auszeit Stuttgart! Es sollte eng bleiben, MTV war beim 23:22 auf einen Zähler heran, nun nahm Waibl seine zweite Auszeit, die Halle stand anschließend. Doch das brachte zunächst nichts, Allianz glich zum 23:23 aus. Rolfzen packte den Hammer aus und sicherte den Satzball, den wehrte van Gestel nach einem Marathonballwechsel aber ab. Nach einem Missverstäändnis zwischen King und Weitzel hieß es beim 24:25 Matchball Stuttgart. Den schlug Hamson wiederum ins Aus. Beim 25:26 rettete Kubura den DSC, doch beim 26:27 hieß es zum dritten Mal Matchball für Stuttgart. Zunächst gab der Schiedsrichter den Punkt Stuttgart, nahm die Entscheidung aber zurück: 27:27. Stuttgart holte sich aber den vierten Matchball und als Mlinar den Angriff ins Aus schmetterte, war das Spiel vorbei.