Was für ein Kampf, was für eine Spannung! In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Volleyball-Krimi verloren die DSC Volleyball Damen das zweite Finalspiel bei Allianz MTV Stuttgart nach einer 2:0-Satzführung am Ende hauchdünn mit 2:3 (25:23, 25:23, 24:26, 21:25, 13:15). Damit liegen die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl in der Serie „Best of Five“ mit 0:2 zurück. Damit haben die Schwaben am Sonnabend bei der dritten Begegnung in Dresden schon den ersten Matchball, um die Meisterschale in ihren Besitz zu bringen.
„Es war ein enges Spiel. Dabei haben wir wesentlich besser gespielt als im ersten Match. Wir können unserer Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen. Wir hätten das Spiel auch gewinnen können, aber am Ende war einmal mehr Krystal Rivers ein wichtiger Faktor. Deshalb gibt uns dieses Match aber den Glauben, wenn wir am Sonnabend eine weitere Steigerung hinbekommen, dass wir uns noch einmal in Stuttgart wiedersehen“, erklärte Alexander Waibl.
Die goldene MVP-Medaille erhielt Krystal Rivers, die 38 Punkte erzielte, Silber ging an DSC-Spielerin Maja Storck, die mit 34 Zählern erfolgreichste Scorerin war. Lena Stigrot brachte es auf 16, Camilla Weitzel auf 14 und Jennifer Janiska auf 13 Punkte.
Alexander Waibl setzte auch diesmal auf seine bekannte Stammformation – startete im Zuspiel mit Jenna Gray, auf der Diagonalen mit Maja Storck, mit Lena Stigrot und Jennifer Janiska auf Annahme-Außen und den beiden Mittelblockerinnen Camilla Weitzel und Madeleine Gates.
Die Dresdnerinnen starteten hoch konzentriert und taktisch glänzend vorbereitet in die Partie. In den ersten Ballwechseln duellierten sich gleich die beiden überragenden Diagonalangreiferinnen – Stuttgarts Krystal Rivers und die Dresdnerin Maja Storck hämmerten abwechselnd die Bälle ins gegnerische Feld. Dazu schlugen die DSC-Spielerinnen deutlich druckvoller auf als in der ersten Partie. So erzielten Camilla Weitzel und Madeleine Gates mit ihrem Service Wirkung. Als Lena Stigrot zum 9:6 punktete, nahm MTV-Coach Tore Aleksandersen seine erste Auszeit. Anschließend kämpften sich die Gastgeberinnen heran, aber der DSC ließ sich nicht beirren. Wie eine Wand stand diesmal der Block von Camilla Weitzel und Co. und in der Feldabwehr kratzten die Gäste um Libera Lenka Dürr immer wieder die Bälle raus. Als Jenna Gray das Drückduell am Netz gegen Maria Segura gewann, führte der DSC mit 17:14. Aber schnell schmolz der Vorsprung und bis zum 23:23 lieferten sich beide Teams einen emotionalen Schlagabtausch. Die blendend aufgelegte Maja Storck holte den ersten Satzball heraus und ein Angriffsfehler des MTV beendete diesen Durchgang zugunsten des DSC.
Und das hochklassige Duell setzte sich auch im zweiten Abschnitt fort. Schnell zogen die Stuttgarterinnen auf 4:1 davon und zwangen Alexander Waibl zu einer frühen Auszeit. Mit einer Aufschlagserie von Madeleine Gates bissen sich die Waibl-Schützlinge heran. Sie warfen alles in die Waagschale, spielten mutig, druckvoll oder auch mit Auge und diktierten bis zum 16:10 und 22:18 klar das Geschehen. Nach der Einwechslung von Hester Jasper kämpften sich die Stuttgarterinnen in den Crunchtime noch einmal heran, aber mit einem konsequenten Block gegen Rivers entschied der DSC auch diesen Abschnitt für sich.
Im dritten Durchgang schlichen sich bei den Gästen ein paar kleine Fehler ein und der MTV zog schnell auf 9:3 davon. Aber nach der zweiten Auszeit stabilisierte sich der DSC und als Camilla Weitzel und Jenna Gray mit einem „Monsterblock“ den Angriff von Segura stoppten, war der Ausgleich geschafft. In der entscheidenden Schlussphase führten die Waibl-Schützlinge mit 22:20, aber Krystal Rivers sorgte beim zweiten Satzball für das bessere Ende für Stuttgart.
Im vierten Satz legten zunächst die Stuttgarterinnen, die jetzt Aufwind hatten, vor. Durch die Einwechslung von Hester Jasper stabilisierten sie ihre Annahme und setzten sich auf 18:12 ab. Alexander Waibl sorgte mit der Einwechslung von Sarah Straube im Zuspiel für frischen Wind. Zwar kämpfte sich der DSC noch einmal auf zwei Punkte (20:22) heran, aber Stuttgart ließ sich den Satzausgleich nicht mehr nehmen.
So musste der Tiebreak entscheiden. Erneut lieferten sich beide Teams einen engen Schlagabtausch, bei dem die Gastgeberinnen immer einen Tick die Nase vorn hatten. In der Crunchtime war es erneut Krystal Rivers, die in den entscheidenden Situationen den Ball bekam und nach 130 Minuten auch den zweiten Matchball verwandelte.