Mit einem Rumpfteam von acht Spielerinnen waren die DSC Volleyball Damen zum letzten Vorrundenspiel gereist. Auch wenn die wegen einem erneuten Corona-Ausbruch dezimierte Mannschaft beim Hauptrunden-Ersten Allianz MTV Stuttgart unter diesen Umständen auf verlorenem Posten stand, konnten die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl nach der 0:3-Niederlage (17:25, 19:25, 19:25) mit erhobenem Haupt nach Hause fahren.
Der DSC-Coach erklärte nach dem Spiel: „Wir haben uns teuer verkauft. Ich denke, man hat gesehen, dass es schwer ist, gegen Stuttgart zu punkten. Wir hatten Mühe, den Ball auf den Boden zu bekommen. Natürlich haben uns Optionen gefehlt und man merkt, dass wir nicht in einen Flow kommen, derzeit keine Top-Form haben. Aber wir haben das gemacht, was möglich war. Jetzt fahren wir nach Hause und müssen jeden Tag weitersehen, ob noch mehr Spielerinnen infiziert sind.“
Mit der silbernen MVP-Medaille wurde Linda Bock geehrt, Gold erhielt die Stuttgarter Zuspielerin Ilka van den Vyver. Erfolgreichste Punktesammlerinnen für den DSC waren Jennifer Janiska und Kristina Kicka mit je elf Zählern.
Alexander Waibl schickte erstmals in dieser Saison diese Starformation aufs Feld: Im Zuspiel Jenna Gray, auf der Diagonalen Kristina Kicka, im Außenangriff Jennifer Janiska und Sina Stöckmann, in der Mitte Madeleine Gates und Julia Wesser sowie Linda Bock auf der Liberoposition.
Gleich zu Spielbeginn sorgte Juliet Lohuis vor 1057 Zuschauern mit einer Aufschlagserie für einen 10:1-Vorsprung der Gastgeberinnen. Dagegen hatten die DSC-Mädels in völlig neuer Aufstellung Mühe, einen Spielrhythmus zu finden. Nach zwei Auszeiten wechselte Alexander Waibl im Zuspiel, brachte Sarah Straube für Jenna Gray. Danach kämpften sich die DSC-Mädels besser ins Spiel und als sie auch durch gute Aufschläge von Julia Wesser auf 6:12 verkürzt hatten, nahm MTV-Trainer Tore Aleksandersen ebenfalls eine Auszeit. Die Dresdnerinnen blieben mutig, fighteten um jeden Ball. In der Schlussphase konnte vor allem Jennifer Janiska immer wieder ihre Angriffe durchbringen und Julia Wesser zeigte mit mehreren erfolgreichen Blockaktionen ihre Qualitäten auf der ungewohnten Position. Am Ende konnte der DSC noch zwei Satzbälle abwehren, doch den dritten verwandelte Hester Jasper.
Im zweiten Durchgang bot sich zunächst ein ähnliches Bild – Stuttgart verschaffte sich schnell einen 11:4-Vorsprung. Aber die Waibl-Schützlinge gaben sich keinesfalls so schnell geschlagen. Sie kämpften aufopferungsvoll in der Abwehr, lieferten den haushohen Favoriten immer mehr Gegenwehr. Vor allem nach der zweiten Auszeit von Alexander Waibl beim 10:17 konnten sich die Dresdnerinnen noch einmal Punkt um Punkt heranpirschen. Dabei erlebten die Zuschauer trotz des ungleichen Kampfes zahlreiche sehenswerte Ballwechsel. Einen der längsten konnte Madeleine Gates nach starken Abwehraktionen von Linda Bock und den anderen DSC-Mädels zum 15:22 vollenden. Zwar ging auch der zweite Abschnitt an die Gastgeberinnen, dennoch hatte sich das DSC-Rumpfteam gut geschlagen.
Im dritten Abschnitt gestalteten die DSC-Damen das Geschehen auf dem Feld phasenweise sogar etwas ausgeglichener. Sie hechteten wirklich nach jedem Ball, Linda Bock bot eine gute Partie als Libero und Julia Wesser auf der ungewohnten Blockposition. Natürlich reichte dem Vorrundensieger am Ende eine durchschnittliche Leistung, um dieses ungleiche Duell nach 73 Minuten für sich zu entscheiden. Maria Segura verwandelte gleich den ersten Matchball zum Sieg. Platz zwei war dem DSC aber schon vor der Partie nicht mehr zu nehmen.