Ein aufregendes und besonderes Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. In diesem begegneten wir vielen neuen Herausforderungen, erlebten aber gemeinsam auch besondere Momente. Gemeinsam mit DSC Cheftrainer Alexander Waibl schauen wir noch einmal auf die vergangenen zwölf Monate zurück.
Den ersten Teil unseres Rückblicks widmen wir heute den Saison-Highlights 2019/20, die die erste Hälfte des vergangenen Jahres beim DSC geprägt haben.
Pokalfinale vor 10.000 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena
Ein Moment, den wohl kein DSC Fan je vergessen wird: Vor über 10.000 Zuschauern gewannen die DSC Damen das diesjährige DVV-Pokalfinale gegen Allianz MTV Stuttgart mit 3:2 (25:19, 20:25, 21:25, 28:26, 17:15). Vor allem unsere „Jungen Wilden“ werden mit ihrer Leidenschaft und Unerschrockenheit immer im Gedächtnis bleiben. Aber auch Lena Stigrot, die im fünften Satz den Matchball im gegnerischen Feld versenkte, wird sich an diesen Punkt wohl immer erinnern. Wie denkst Du heute mit etwas Abstand an diesen Abend zurück?
Alexander Waibl: „Es fühlt sich immer noch so an, als wäre es erst gestern gewesen. Ich habe bestimmt weit über 1.000 Spiele an der Seitenlinie gestanden, aber dieses eine Spiel überragt alle anderen. Es gab einige Momente, wo es eigentlich vorbei war, aber immer wieder eine andere etwas Außergewöhnliches beitrug. In besonderer Erinnerung sind mir die mitgereisten Fans geblieben. Diejenigen, die trotz Aussichtslosigkeit angereist sind und die Mannschaft zum Sieg getragen haben, aber auch die, die zuhause geblieben sind und mitgefiebert haben und vielleicht ein bisschen bereut haben, nicht vor Ort dabei gewesen zu sein.“
Foto: Lutz Hentschel
Einzug ins Europapokal Halbfinale nach Golden Set – Sieg gegen Santorini
Nach einer 1:3 Niederlage im Viertelfinal-Hinspiel gegen Santorini war klar: Um ins CEV Challenge Cup Halbfinale einzuziehen, müssen die DSC Damen das Rückspiel im Golden Set gewinnen. Und das taten Lenka Dürr & Co. mit einer Wahnsinns Teamleistung. Sie setzten sich zunächst im Spiel mit 3:1 (25:19, 19:25, 25:21, 25:12) durch und gewannen dann auch den „Golden Set“ mit 15:13. Auch wenn das Halbfinale gegen THY Istanbul Corona-bedingt nie gespielt werden konnte, hat das Team an diesem Abend etwas Großartiges geschafft. Hast du vor dem Spiel daran geglaubt, Alex?
Alexander Waibl: „Natürlich! Ich glaube immer daran, dass wir gewinnen können. Das Hinspiel war etwas unglücklich gelaufen, weshalb mir klar war, dass wir mit einer guten Leistung weiterkommen würden. In ganz besonderer Erinnerung ist mir die Rückkehr von Mareen geblieben, die überragend gespielt hat und großen Anteil am Weiterkommen hatte. Ich denke, dass wir den Challenge Cup hätten gewinnen können, aber dazu kam es dann ja leider nicht mehr.“
Foto: Dirk Michen
Vorzeitiger Saisonabbruch der 1. Volleyball Bundesliga
Nur acht Tage nach dem grandiosen Erfolg auf der #MissionEuropapokal kam dann doch alles anders. Aufgrund der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus musste die laufende Bundesliga Saison 2019/20 vorzeitig beendet werden. Später wurden auch die noch ausstehenden Spiele im Europapokal abgesagt. In den folgenden Monaten hieß es für unser Team erst einmal Training im Homeoffice. Wie schwer war diese Zeit für Euch als Team und für Dich als Trainer?
Alexander Waibl: „Sehr schwer. Ich bin es nicht gewohnt, nicht zu arbeiten. Unsere Spielerinnen sind flexibler als ich, weshalb sie irgendwie besser damit umgegangen sind (lacht).“
Zu Beginn der neuen Saison konnte der Trainingsbetrieb schließlich langsam wieder aufgenommen werden, dennoch begleiteten die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie unser Team natürlich auch weiterhin. Daher mussten wir manchmal auch kurzerhand kreativ werden – Team-Meeting per Videokonferenz? Kein Problem:
Mareen von Römer beendet ihre Volleyball Karriere
Im Mai hieß es dann noch einmal Abschied nehmen, denn nach mehr als 13 gemeinsamen Spielzeiten mit dem DSC beendete „Goldfinger“ Mareen von Römer ihre aktive Volleyballkarriere. Gemeinsam könnt Ihr auf zwei Meistertitel, drei Vizemeistertitel, drei Pokalsiege und den Challenge Cup-Sieg zurückblicken. Wie hast du den Abschied von Mareen erlebt?
Alexander Waibl: „Zunächst bin ich sehr froh, dass Mareen ihre tolle Karriere mit einem Titel beenden konnte und ganz besonders, dass sie gegen Santorini nochmal zuhause, in ihrer Halle, vor ihren Fans zeigen konnte, welch überragende Zuspielerin sie ist. Sie war neun Jahre lang meine erste Zuspielerin. Das verbindet natürlich und ich bin sehr dankbar für diese gemeinsame Zeit.“
Foto: Lutz Hentschel
Im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks schauen wir morgen auf die zweite Jahreshälfte und die laufende Saison 2020/21.