Der Erfolgsfaden ist gerissen. Nach zwölf Siegen hintereinander mussten sich die DSC Volleyball Damen im Spitzenspiel bei Allianz MTV Stuttgart klar mit 0:3 (19:25, 19:25, 20:25) geschlagen geben. Damit kann Stuttgart nach Punkten zu Spitzenreiter Dresden aufschließen. Der DSC bleibt aufgrund des besseren Satzverhältnisses dennoch vorn.
„Stuttgart hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben dagegen heute nicht die notwendige aggressive Grundeinstellung gefunden, die man für ein solches Spiel braucht. Natürlich bin ich nicht zufrieden mit unserer Leistung, wir waren nicht auf der Höhe, konnten den Gegner nicht genügend mit unseren Aufgaben unter Druck setzen, haben zu viele direkte Annahmefehler gemacht. Vor allem haben wir aus der Abwehr heraus nicht gut gescort, das hat Stuttgart deutlich besser gelöst. Wir müssen sehen, dass wir daraus für uns die richtigen Lehren ziehen. Sicher ist es gut, dass wir jetzt nochmal geerdet werden“, so das Fazit von Cheftrainer Alexander Waibl.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde die Stuttgarter Zuspielerin Pia Kästner ausgezeichnet, Silber ging an DSC-Angreiferin Jennifer Janiska. Als erfolgreichste Scorerin erwies sich Maja Storck mit 13 Punkten, Lena Stigrot brachte es auf neun Zähler.
Alexander Waibl, der weiter auf Naya Crittenden verzichten musste, startete mit seiner bekannten Stammformation ins Spiel.
Von Beginn an setzten die Gastgeberinnen den Tabellenführer mit den Aufgaben unter Druck und punkteten selbst aus stabilem Sideout. Auch in der Block- und Feldabwehr waren die Stuttgarterinnen hellwach und taktisch gut vorbereitet. So konnten sie sich schnell auf 7:3 absetzen und zwangen Alexander Waibl zur ersten Auszeit. Auch nach dem 4:8-Rückstand zur ersten technischen Auszeit liefen die DSC-Damen dem Rückstand weiter hinterher. Es fehlte der notwendige Aufschlagdruck, zudem standen auch Annahme und Block-Feldabwehr nicht so stabil wie erhofft. Beim 12:18-Rückstand beorderte der DSC-Coach sein Team erneut an die Seitenlinie. Danach fanden seine Schützlinge besser zu ihrem Rhythmus, konnten mit vier Punkten in Folge den Rückstand auf zwei Zähler verkürzen. Doch der Tabellenzweite blieb die Antwort nicht schuldig. Weiter sehr konzentriert zog Allianz MTV Stuttgart sein Spiel auf und setzte sich erneut mit effektiven Angriffen auf sechs Punkte (22:16) ab. Auch die Einwechslung von Emma Cyris brachte keine Wende mehr.
Ein ähnliches Bild bot sich auch im zweiten Durchgang. Wieder starteten die Stuttgarterinnen aggressiv und druckvoll und verschafften sich zur ersten technischen Auszeit einen 8:4-Vorsprung. Aber dann kämpften sich Dresden langsam heran und beim 10:12 brachte Alexander Waibl mit dem Doppelwechsel – Sarah Straube für Jenna Gray und Emma Cyris für Maja Storck frischen Wind. Als Top-Scorerin Krystal Rivers einen Ball ins Aus beförderte, war der Rückstand auf 11:12 geschmolzen und der DSC auf Augenhöhe. Eine Aufschlagserie von Rivers aber sorgte wieder dafür, dass die Gastgeberinnen sich auf 17:13 absetzen konnten. Mit guten Aufschlägen der eingewechselten Monique Strubbe und Emma Cyris fighte sich das Waibl-Team zwar noch einmal heran, aber nach einer Auszeit von MTV-Trainer Tore Aleksandersen gab sein Team wieder Vollgas. Einen langen Ballwechsel mit aufopferungsvoller Abwehrarbeit auf beiden Seiten beendete Michaela Mlejnkova mit dem Punkt zum 19:16 und danach ließ ihr Team nichts mehr anbrennen. Krystal Rivers setzte mit dem zweiten Satzball den Schlusspunkt.
Im dritten Abschnitt startete der DSC mit Sarah Straube im Zuspiel. Aber erneut gingen die Stuttgarterinnen schnell in Führung und zwangen Alexander Waibl beim 1:4 schon früh zur ersten Auszeit. Angeführt von Jennifer Janiska verkürzten die DSC-Damen Punkt für Punkt den Rückstand und als Lena Stigrot mit einem mutigen Angriff den Ball zum 7:8 im gegnerischen Feld unterbrachte, schien zumindest noch Hoffnung. Bis zum 10:11 konnten die Gäste das Geschehen offen halten, dann aber sorgten zwei Angriffe von Krystal Rivers wieder für Luft. Auch eine Auszeit von Alexander Waibl nützte nichts. Der Tabellenzweite zog sein Spiel konsequent bis zum Schluss durch und als Jennifer Janiska nach 74 Minuten beim dritten Matchball am gegnerischen Block scheiterte, war die Niederlage besiegelt.