Die DSCVOLLEYs haben alles versucht, noch einmal bravourös gekämpft, doch für das Team von Trainer Alexander Waibl ist die Saison beendet. Nachdem der Vorrundendritte schon das erste Play-off-Halbfinalspiel bei Allianz MTV Stuttgart mit 0:3 verloren hatte, mussten sich die Dresdnerinnen am Sonnabend auch in der zweiten Partie in der heimischen Margon Arena dem Titelverteidiger mit 0:3 (18:25, 16:25, 16:25) geschlagen geben. Damit verpassen die DSC-Mädels den Einzug ins Finale, doch zum Trost können sie sich über Bronze freuen und damit auch über einen Startplatz im Europacup in der kommenden Saison. Nach der Partie bekamen sie die Medaillen in der Margon Arena unter dem Beifall der rot-weißen Fangemeinde überreicht. Der Glückwunsch geht natürlich an das Team von Allianz MTV Stuttgart, das eine starke Vorstellung bot und völlig verdient ins Finale eingezogen ist.
„Wenn Stuttgart frisch und so gut drauf ist wie jetzt, dann sind sie für uns nicht zu schlagen. Das muss man einfach anerkennen. Deshalb Glückwunsch nach Stuttgart. Es war für uns vielleicht der falsche Gegner zum falschen Zeitpunkt. Dennoch freue ich mich auch über die Bronzemedaille. Wir haben in dieser Saison alle Top-Mannschaften geschlagen, was uns letztes Jahr so nicht gelungen war. Deshalb bin ich schon auch zufrieden. Dazu die geile Stimmung hier in der Halle, die Fans haben die Mannschaft brutal unterstützt, jeden Punkt gefeiert. Das war das Beste, was ich hier in den letzten Jahren erlebt habe. Leider ist es uns eben nicht gelungen, das Spiel enger zu gestalten und etwas zurückzugeben. Ich bin jedoch stolz darauf, dass wir als DSC weiter unseren Weg gehen und mit unserem eigenen Nachwuchs spielen, wie zum Beispiel im Zuspiel. Deshalb bin ich auch mit der Saison absolut im Reinen“, erklärte Alexander Waibl nach dem letzten Spiel.
Mit der goldenen MVP-Medaille wurde Britt Bongaerts geehrt, Silber ging an DSC-Mittelblockerin Tia Jimerson, die sich mit zehn Punkten auch als erfolgreichste Scorerin ihres Teams erwies.
Alexander Waibl hatte seine Formation auf zwei Positionen umgestellt, startet mit Sarah Straube im Zuspiel, mit Lara Berger auf Diagonal, Jennifer Janiska und Pia Timmer im Außenangriff, Nathalie Lemmens und Tia Jimerson in der Mitte und Aleksandra Jegdic auf der Liberopsition.
Beide Teams schenkten sich vor 2801 Zuschauern in den ersten Minuten nichts. Den ersten Punkt verbuchte Stuttgart durch einen Block, doch Lara Berger glich aus. Und im Gleichschritt ging es bis zum 6:6 weiter. Danach gelang Lara Berger ein schöner Pipe und Sarah Straube legte mit einem druckvollen Aufschlag nach, sodass Nathalie Lemmens im Nachsetzen auf 8:6 erhöhte. Die Gastgeberinnen agierten aggressiv und erhöhten den Vorsprung nach einem Ass von Lemmens auf 12:9. MTV-Coach Konstantin Bitter bat sein Team zur Auszeit. Danach kämpften sich die Stuttgarterinnen heran. Beim 12:12 hatte nun auch Alexander Waibl Redebedarf. Doch der Titelverteidiger punktete dank einer Aufschlagserie von Krystal Rivers immer weiter, zumal sich die DSCVOLLEYs selbst auch einige leichte Fehler erlaubten. So erhöhte der MTV das Polster auf 17:12. Alexander Waibl versuchte einige Wechsel, brachte im Zuspiel Larissa Winter, wenig später Hester Jasper für Pia Timmer. Doch die Gäste blieben weiter am Drücker, mehrfach konnte Rivers die Dresdner Abwehr überwinden und so ging dieser Satz klar an die Stuttgarterinnen.
Und der Favorit knüpfte zu Beginn des zweiten Durchgangs nahtlos an. Während bei den Dresdnerinnen einige Wackler in der Annahme den Spielaufbau erschwerten, diktierten die Gäste das Geschehen mit druckvollen Angriffen und einer stabilen Block- und Feldabwehr. Beim 4:8 nahm Alexander Waibl bereits die erste taktische Auszeit, wechselte zudem Hester Jasper für Pia Timmer und Grace Frohling für Lara Berger ein. Doch auch diese beiden scheiterten wenig später am gut postierten Stuttgarter Block. So konnten sich die MTV-Frauen deutlich mit 16:8 absetzen. Waibl versuchte es jetzt wieder mit einem Wechsel im Zuspiel, doch es nutzte alles nichts. Der Titelverteidiger zog konsequent sein Spiel durch, während sich bei den DSC-Spielerinnen doch Verunsicherung breitmachte. Krystal Rivers setzte mit dem dritten Satzball den Schlusspunkt.
Im dritten Abschnitt starteten nun Hester Jasper und Grace Frohling. Die DSC-Mädels versuchten noch einmal alles, um die drohende Niederlage und damit das Saison-Aus abzuwenden, doch die Stuttgarterinnen zeigten sich an diesem Tag einfach in allen Belangen klar überlegen. Nach nur 70 Minuten verwandelten die Gäste mit einem direkten Aufschlagpunkt den ersten Matchball.