Vor dem heutigen Champions-League-Auftritt in Istanbul sind die DSC-Damen auf den letzten Platz ihrer Gruppe abgerutscht
Dresden. Nachdem die Volleyballerinnen des Dresdner SC am vergangenen Wochenende in Hamburg die erste Niederlage in der Bundesliga hinnehmen mussten, hatte Trainer Alexander Waibl seinen Damen zwei freie Tage zum „Kopf auslüften“ gegönnt. Bereits gestern Vormittag saßen die Dresdnerinnen schon wieder im Flieger, um von Berlin-Tegel nach Istanbul zu kommen. In der Millionen-Metropole am Bosporus steht heute (17 Uhr deutscher Zeit) das nächste Gruppenspiel in der Champions League auf dem Plan. Und noch bevor der deutsche Vizemeister ins Geschehen eingreifen konnte, rutschte er in Pool D auf den vierten und letzten Platz ab. Denn die polnische Vertretung von Dabrowa Gornicza schlug daheim überraschend das Team von Azerrail Baku (Aserbaidschan) mit 3:2. Damit haben die Polinnen jetzt drei Zähler auf ihrem Konto und verdrängten den DSC von Platz drei. Klar in Führung liegt der heutige Gegner der Elbestädterinnen, der türkische Triple-Gewinner Eczacibasi Istanbul mit neun Punkten vor Baku mit sieben Zählern.
„Jetzt ist es noch spannender und zugleich natürlich auch schwerer geworden, in die Playoff-Runde einzuziehen“, befand DSC-Trainer Alexander Waibl gestern vor der Abreise. Noch ist für die Sachsen alles drin, um den Sprung in die Playoff-Runde zu schaffen, dann müssten sie aber noch zwei Spiele gewinnen. Gegen den Top-Favoriten Eczacibasi unterlagen die Elbstädterinnen zuletzt daheim glatt mit 0:3, schnupperten aber bei einer 24:22-Führung im ersten Abschnitt schon an einem Satzgewinn. „Das war ärgerlich, dass wir das noch aus der Hand gegeben haben. Wir sind natürlich motiviert, uns diesen Satz jetzt zu holen“, so Waibl, der im Training vor allem an einigen taktischen Dingen gefeilt hat. „Nur mit aggressiven Aufschlägen können wir Istanbul in Schwierigkeiten bringen. Dazu müssen wir selber stabiler in der Annahme stehen, um unser Spiel aufzuziehen“, erläutert der Coach, der das gleiche Aufgebot wie zuletzt zur Verfügung hat.
Wieder besser geht es Katharina Schwabe, die nach einer Knöchelprellung auf dem Weg der Besserung ist. Ob sie allerdings in der Türkei schon zu einem Kurzeinsatz kommen wird, ist noch offen.
Könnten die DSC-Damen bei Eczacibasi sogar zwei Sätze für sich entscheiden, würden sie sogar einen Punkt mit nach Hause nehmen. Das wird allerdings gegen das türkische Star-Ensemble um Top-Angreiferin Neslihan Darnel eine mehr als schwierige Aufgabe. Die Bedingungen am Bosporus sind auch für die Gäste optimal. Das Hotel, in dem die Dresdnerinnen untergebracht sind, liegt direkt im Sportkomplex, in dem heute gespielt wird. Der Flug in die Türkei verlief gestern ruhig und entspannt, die DSC-Damen sind ausgeruht und fit für einen heißen Tanz.
Astrid Hofmann, Dresdner Neueste Nachrichten