Schlimmer hätte es nicht kommen können. Die DSCVOLLEYs mussten ihre „Reise in Europa“ unter widrigen Umständen beenden. Das Team von Trainer Alexander Waibl verlor das Rückspiel in der Playoff-Runde des CEV-Cups gegen den Schweizer Meister Viteos Neuchatel UC mit 1:3 (20:25, 25:13, 18:25, 22:25) und schied damit aus dem Wettbewerb aus. Und sie müssen in den nächsten Wochen nicht nur auf Grace Frohling, sondern höchstwahrscheinlich auch auf Sarah Straube verzichten.
„Es war einfach ein Scheiß-Tag. Wären wir komplett gewesen, hätten wir sportlich schon eine Chance auf das Viertelfinale gehabt. Uns fehlt es aber derzeit an Sicherheit in den Basics und an Konstanz. Man merkt, viele sind müde. Und natürlich spielte uns die ganze Hektik durch das Reinregnen in die Halle ebenfalls noch böse mit. Der Zustand der Halle ist eine tickende Zeitbombe“, erklärte Alexander Waibl.
Erfolgreichste DSC-Scorerin war Nathalie Lemmens mit 13 Punkten, Tia Jimerson brachte es auf 12 Zähler.
Alexander Waibl musste seine Stammformation kurzfristig ändern, denn bei Diagonalangreiferin Grace Frohling bestätigten sich die schlimmen Befürchtungen. Die 22-Jährige hat sich beim Spiel in Suhl einen Bänderriss im rechten Sprunggelenk zugezogen und fällt vier bis sechs Wochen aus. Für sie spielte auf Diagonal Lara Berger zu Beginn der Partie.
Weil es in die Margon Arena reinregnete, stand die Durchführung des Spiels lange Zeit ganz auf der Kippe. Die Verantwortlichen mussten Eimer aufstellen und das Spielfeld wischen, um überhaupt die Schiedsrichter zu überzeugen, die Partie anzupfeifen. Die DSCVOLLEYs begannen dann ausnahmsweise auf der für sie ungewohnten Seite des Spielfeldes, wo zuvor der Boden immer wieder gewischt werden musste.
Die Gastgeberinnen starteten sicher auch durch die ganzen Umstände recht nervös, fanden zunächst keinen Rhythmus. Dagegen schlugen die Schweizerinnen druckvoll auf, der Block stand stabil und im Angriff setzten sich Madeline Haynes (25 Punkte) oder Ann Tessa Grubbs (14 P.) immer wieder durch. So zog Neuchates schnell auf 12:4 und 16:8 davon. Auch zwei Auszeiten brachten kaum Besserung. Erst in der Crunchtime kämpften sich die Elbestädterinnen noch ein wenig heran, doch die Viteos-Damen nutzten den dritten Satzball.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild. Alexander Waibl hatte auf der Diagonalen gewechselt, für Lara Berger kam Pia Timmer zum Einsatz. Nun fanden die DSCVOLLEYs ihren Rhythmus. Die Annahme stand stabil, sie schlugen sehr druckvoll auf und sie zogen ihr Spiel in Angriff und auch in der Abwehr konsequent durch. Nach mehreren Assen von Nathalie Lemmens führten die Gastgeberinnen mit 13:8. Sie bauten den Vorsprung weiter aus (19:10) und ließen sich den Satzausgleich nicht mehr nehmen.
Im dritten Abschnitt entwickelte sich zunächst ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, dann aber schlichen sich beim DSC einige Fehler ein. Nach dem 14:15 zogen die Gäste auf 21:16 davon und sicherten sich die 2:1-Satzführung.
Nun standen die Gastgeberinnen unter Druck, mussten den vierten Satz gewinnen, um das Ausscheiden abzuwenden. Sie starteten mit einer 3:0-Führung. Doch Neuchatel kämpfte sich schnell wieder heran. Es entwickelte sich ein enger Schlagabtausch. Und dann passierte das nächste Unglück: Beim 12:13 knickte Spielerin Sarah Straube um, blieb am Boden liegen, musste zunächst behandelt werden und verließ dann humpelnd das Spielfeld. Für sie sprang Larissa Winter ein, die zuvor schon mehrere Kurzeinsätze am Aufschlag hatte. Die DSC-Damen gaben alles, bissen sich nach einem 15:19-Rückstand am Ende noch auf 22:23 heran. Aber es half alles nichts. Nach 94 Minuten verwandelte Tiata Scambray den ersten Matchball zum Sieg.