Zum Schluss der stressigen englischen Wochen hat die Energie bei den DSC Volleyball Damen nicht mehr gereicht. Der durch zahlreiche Verletzungs- und Krankheitsausfälle geschwächte Pokalsieger musste sich vor 2400 Zuschauern in der Margon Arena dem USC Münster klar mit 0:3 (20:25, 22:25, 19:25) geschlagen geben.
„Heute hat meiner Mannschaft einfach die Energie gefehlt. Viele waren leer, müde und ausgebrannt. Die vielen Krankheitsausfälle konnten wir nicht mehr kompensieren. Am Ende ist es aber egal, ob wir als Vierter, Fünfter oder Sechster in die Playoffs gehen“, erklärte Trainer Alexander Waibl nach der neunten Bundesliga-Niederlage.
Bei der MVP-Ehrung erhielt Kapitän Lena Stigrot, die mit 18 Punkten erfolgreichste Scorerin des DSC war, die silberne Medaille. Mit Gold wurde USC-Angreiferin Lina Alsmeier geehrt.
Die Pokalsiegerinnen wurden von den heimischen Fans herzlich empfangen. Auch die verletzte Ivana Mrdak lief mit aufs Feld und erlebte dann eine große Überraschung und einen ganz emotionalen Moment. Denn das Trainerteam überreichte der Mittelblockerin den Pokal, den die 26-Jährige an sich drückte und dabei ein paar Tränen verdrückte.
Alexander Waibl, der neben Mrdak auch noch auf Camilla Weitzel, Emma Cyris und Mareen von Römer verzichten musste, schickte die gleiche Startformation aufs Feld wie zuletzt in Schwerin.
Der DSC fand gut ins Spiel. Mit druckvollen Aufgaben von Laura de Zwart, konsequenten Angriffen von Lena Stigrot und Milica Kubura setzten sich die Gastgeberinnen auf 7:3 und 8:5 ab. Bis Mitte des Satzes blieb der Gastgeber in Front, dann kämpfte sich der USC Punkt um Punkt heran. Als Lina Alsmeier den Ball zum 16:16 ins DSC-Feld hämmerte, war erstmals der Gleichstand hergestellt. Nun spielten die Unabhängigen immer mutiger, während sich beim DSC leichte Fehler einschlichen. Beim 20:21 versuchte es Alexander Waibl mit dem Doppelwechsel. Aber nach drei Fehlern in Folge schlug Münster zum Satzgewinn auf und nutzte sofort die erste Chance.
Im zweiten Durchgang wechselte Alexander Waibl beim 2:3 Lucija Mlinar für Kadie Rolfzen und wenig später im Zuspiel Sarah Straube für Brie King. Aber die Gäste bestimmten weiter das Geschehen, mehrfach punktete Ivana Vanjak aus dem Hinterfeld und sorgte so auch für die 8:5-Führung. Zwar kämpfte sich der DSC heran, aber bis zur zweiten technischen Auszeit hatten sich die Gäste mit druckvollem Aufschlags- und Angriffsspiel wieder auf drei Punkte abgesetzt. Beim 17:21 brachte der DSC-Coach noch Piia Korhonen auf Diagonal für Milica Kubura. Aber es half alles nichts. Lina Alsmeier verwandelte den dritten Satzball für den USC.
Auch im dritten Abschnitt änderte sich das Bild kaum. Die Dresdnerinnen wirkten – abgesehen von Lena Stigrot – müde, unkonzentriert und zu emotionslos, hatten dem aggressiven Spiel der Gäste nichts mehr entgegenzusetzen. Nach 73 Minuten setzte Luisa Keller mit dem zweiten Matchball den Schlusspunkt.
Nur ein kleines Trostpflaster waren da anschließend die noch einmal über die Leinwand flimmernden Bilder vom Pokalsieg in Mannheim. Jetzt hat die Mannschaft zumindest ein wenig Zeit, um die Krankheiten auszukurieren und die Akkus ein wenig aufzuladen. In einer Woche steht das das Rückspiel im Viertelfinale des Challenge Cups gegen Santorini auf dem Plan.