Am Ende hat es nicht ganz gereicht, doch die DSCVOLLEYs haben dem Deutschen Meister einen großartigen Kampf auf Biegen und Brechen geliefert. Nach 124 Minuten unterlagen die Schützlinge von Alexander Waibl bei Allianz MTV Stuttgart hauchdünn mit 2:3 (25:20, 21:25, 19:25, 25:15, 12:15). Auch wenn die Elbestädterinnen damit nach sechs Siegen die erste Saison-Niederlage hinnehmen mussten, entführten sie einen Punkt und verteidigen die Tabellenführung.

„Ich habe auf jeden Fall mehr Gutes als Schlechtes bei meiner Mannschaft gesehen. Der Sieg von Stuttgart geht in Ordnung, sie sind uns in der Basis ein wenig überlegen. Wir haben dann einige Sachen liegengelassen, haben schlechter Block-Abwehr gespielt und es fehlte in einigen Momenten teilweise an Lösungen im Angriff. Insgesamt fehlt es uns noch an der nötigen Konstanz“, schätzte Alexander Waibl ein.

Mit der goldenen MVP-Medaille wurde die Stuttgarter Diagonalangreiferin Pauline Martin ausgezeichnet, Silber ging an DSC-Angreiferin Lorena Lorber Fijok, die mit 17 Punkten hinter Marta Levinska (23) zweitbeste Scorerin war.

Ich habe auf jeden Fall mehr Gutes als Schlechtes bei meiner Mannschaft gesehen. – Alex Waibl

Alexander Waibl veränderte seine Startformation auf einer Position, begann mit Victoria Demidova im Außenangriff statt mit Julie Lengweiler.

Die DSCVOLLEYs starteten vor 2251 Zuschauern sehr konzentriert, Sarah Straube schlug druckvoll auf und Victoria Demidova brachte ihren ersten Angriff im gegnerischen Feld unter. Anschließend lieferten sich beide Teams den ersten riesigen Ballwechsel, bei dem die Elbestädterinnen sich nach jedem Ball hechteten und erneut war es Demidova, die den Angriff erfolgreich gestaltete und zum 4:1 den Ball einhämmerte. Konstantin Bitter reagierte sofort mit einer Auszeit. Das wirkte, nun kämpfte sich sein Team zum 5:5-Ausgleich. Auch Alexander Waibl zögerte nicht, bat seine Mädels an die Seitenlinie. Anschließend ging es praktisch im Gleichschritt voran. Dann brachten zwei direkte Aufschlagpunkte von Jolien Knollema die Gastgeberinnen mit zwei Punkten (15:13) in Vorteil. Erneut nahm der DSC-Coach eine Auszeit. Es half, Lorena Fijok schlug den gegnerischen Block erfolgreich an, Emma Clothier konnte nach einer guten Aufgabe von Marta Levinska im Nachsetzen den Punkt machen und Levinska brachte mit dem 16:15 ihre Mannschaft wieder in die Vorhand. Konstantin Bitter reagierte mit einer Auszeit und zwei Wechseln in seinem Team. Doch die DSC-Damen blieben am Drücker, verschafften sich mit dem 18:15 erneut einen Drei-Punkte-Vorsprung. Zwar biss sich der MTV auf einen Zähler heran, doch die Waibl-Schützlinge ließen sich nicht beeindrucken, Lorena Fijok holte nach einem erneut langen Ballwechsel den ersten Satzball heraus und Marta Levinska nutzte gleich die erste Chance.

Im zweiten Durchgang konnten sich die DSCVOLLEYs zwischenzeitlich erneut einen 14:11-Vorsprung erarbeiten. Doch nach einer Auszeit und einem Doppelwechsel auf Seiten der Stuttgarterinnen verloren die Waibl-Schützlinge ein wenig den Faden. Mit einem 5:0-Lauf zum 16:14 gingen nun die MTV-Damen in Führung und sie bauten diese dann noch aus. Nachdem Top-Star Krystal Rivers zurück auf dem Feld war, setzte sie mit zwei harten Angriffen den Schlusspunkt zum Satzausgleich.

Den Schwung nahmen die Bitter-Schützlinge mit in Satz Nummer drei. Nach ein, zwei Missverständnissen beim DSC hatte Alexander Waibl beim 8:9 Redebedarf, rüttelte seine Damen etwas auf. Bis zum 11:12 blieb alles noch offen. Alexander Waibl wollte noch einmal für frischen Wind sorgen und brachte erstmals in dieser Saison den griechischen Neuzugang Stamatia Kyparissi für Victoria Demidova ins Spiel. Doch Stuttgart punktete weiter, auch die zweite Auszeit des DSC-Coaches brachte keine wirkliche Besserung. Dann aber konnte Kyparissi erstmals den gegnerischen Block überwinden und Sarah Straube gelang wenig später ein Ass, aber der MTV hielt mit guter Blockarbeit und der erneut eingewechselten Diagonalangreiferin Pauline Martin, die am Ende vier Punkte in Folge machte, dagegen.

Doch wie schon zuletzt ließen sich die DSC-Mädels nicht unterkriegen. Wieder zeigten sie ihre Comeback-Qualitäten und zogen mit einer Aufschlagserie von Lorena Fijok auf 6:1 davon. Nun lief es bei den Elbestädterinnen wieder deutlich besser, während sich bei den MTV-Damen viele Fehler einschlichen. Nachdem Stamatia Kyparissi den gegnerischen Block zur 9:2-Führung überwunden hatte, musste Konstantin Bitter bereits seine zweite Auszeit nehmen. Doch es half nichts, die Dresdnerinnen punkteten kontinuierlich weiter. Über die Stationen 14:6 und 20:10 setzte sich der DSC deutlich ab. Am Ende wehrte der MTV noch drei Satzbälle ab, doch der Vierte saß.

Im entscheidenden Tiebreak gelang dem Meister der bessere Start. Die neu ins Spiel gekommene Mittelblockerin Lucia Varela machte mit einem Schnellangriff den ersten Punkt und später sorgte sie mit einem Aufschlag, der über die Netzkante rollte, für die 5:2-Führung. Beim 8:4 für die Gastgeberinnen ging es dann zum letzten Seitenwechsel. Doch die Waibl-Schützlinge gaben sich keinesfalls geschlagen. Weil sich auch der Meister einige Fehler erlaubte, pirschte sich der DSC nach einem schönen Angriff von Marta Levinska auf 11:12 heran. Doch der DSC patzte nun ebenfalls zweimal und am Ende brachte ein Aufschlagfehler von Lorena Fijok beim zweiten Matchball den Siegpunkt für den Titelverteidiger.