Am Mittwoch um 15 Uhr deutscher Zeit ist es endlich soweit: Die Volleyballerinnen des Dresdner SC starten mit dem Auswärtsspiel bei Azerrail BAKU in die 2013 CEV Champions League.
Nach einem gelungenen Heimspielauftakt in der Bundesliga gegen den SC Potsdam (3:0) kribbelt es bei den Spielerinnen in Bauch und Fingern. „Das sind die Partien, auf die wir uns besonders freuen und in denen wir uns mit der internationalen Spitze messen können“, blickt Zuspielerin Mareen Apitz voraus. Trainer Alexander Waibl hofft, dass seine Mannschaft dem Gegner alles abverlangen wird. „Wir fahren nicht nach Baku, um zu staunen. Wir haben zwar keinen großen Druck, aber wir werden uns nach der Decke strecken“, kündigt der Coach an. Bevor die 20-köpfige Delegation jedoch aserbaidschanischen Boden betritt, muss sie eine anstrengende elfstündige Anreise bewältigen. Bereits am Montagvormittag startete der Mannschaftsbus um 11 Uhr an der Margon Arena in Richtung Flughafen Halle/Leipzig, von dem aus um 14.45 Uhr der erste Flieger in Richtung Istanbul abhob. Nach rund dreistündigem Flug in die türkische Metropole, ging es nach einem kurzen Zwischenstopp weiter per Direktflug nach Baku, wo das gesamte Team um 1.15 Uhr Ortszeit (22.15 deutscher Zeit) eintrifft. Der Dienstag wird für die unmittelbare Spielvorbereitung genutzt und dient dazu, sich möglichst schnell an den dreistündigen Zeitunterschied zu gewöhnen.
Für die holländische Nationalspielerin Judith Pietersen steht die Begegnung unter einem besonderen Stern. In den Reihen von Azerrail BAKU steht mit Caroline Wensink nicht nur eine Kollegin aus der niederländischen Auswahl, sondern auch gleichzeitig ihre Cousine. „Ich freue mich sehr, sie zu sehen. Ihr Vater, also mein Onkel, wird extra für das Spiel aus Holland anreisen“, erklärte die Diagonalangreiferin im Vorfeld der Begegnung. Mit Pietersen, Robin de Kruijf und Myrthe Schoot auf Dresdner Seite sowie Manon Flier, Debby Stam-Pilon und Wensink im Dress von Baku steht sich die halbe holländische Nationalmannschaft am Mittwoch auf dem Feld gegenüber. „Das sind drei super Volleyballerinnen. Debby ist als Außenangreiferin unheimlich clever, kann den Block gut anschlagen. Manon ist eine Weltklassespielerin auf Diagonal und gerade von Caroline habe ich schon unheimlich viel gelernt, da sie auf meiner Position spielt“, berichtet Robin de Kruijf. Neben der Vorfreude auf das Wiedersehen schwingt aber auch das Bewusstsein mit, dass es gegen die Kolleginnen aus der eigenen Auswahl keine leichte Aufgabe wird. „Wir kennen sie zwar in- und auswendig, aber sie uns auch. So müssen wir andere Lösungen im Spiel finden, das ist eine große Herausforderung“, weiß de Kruijf.
Neben den „Oranje“-Frauen in beiden Teams ist die Mannschaft von Azerrail BAKU mit weiteren Weltklasse-Akteurinnen gespickt. So schlägt die italienische Mittelblockerin Sara Anzanello für den Club auf, auch die beiden US-Amerikanerin Megan Hodge (Außenangriff) und Arielle Wilson stehen im Aufgebot. Die Spielfäden hält die polnische National-Zuspielerin Milena Radecka in der Hand, im Außenangriff spielt mit der Slowenin Tina Lipicer Samec eine Champions-League-Finalistin (mit dem RC Cannes) der vergangenen Saison. „Ich bin gespannt, wie wir uns gegen diese hochklassige Mannschaft präsentieren werden. Wir können uns auf jeden Fall noch steigern, wie schnell das geht, werden wir sehen“, erklärt Trainer Alexander Waibl. Auch wenn der Coach sich auf dem Protokoll schließlich für 12 Spielerinnen entscheiden muss, haben bis auf Anne Matthes (trainiert in der Reha nach ihrer Schulter-Operation) alle Spielerinnen die Reise nach Baku angetreten.
Dresdner SC 1898