Die Volleyballerinnen des Dresdner SC sind mit einer Niederlage in das neue Jahr und damit die Rückrunde der Bundesliga gestartet. Das Team unterlag auswärts vor 1265 Zuschauern beim SC Potsdam mit 0:3 (24:26, 18:25, 22:25). Nach 86 Minuten nutzte der Gastgeber mit einem Block den vierten Matchball.
Bei der MVP-Ehrung bekam Brittany Abercrombie die Goldmedaille, Silber ging an Nikola Radosova. Die Slowakin war mit 13 Punkten die beste Scorerin des DSC, Piia Korhonen brachte es auf 12 Punkte.
„Den ersten Satz haben wir noch abgegeben, weil wir am Ende keine perfekte Annahme mehr hatten und es Sarah so schwer gemacht haben. In Summe war Potsdam im Angriff stärker als wir. Wir haben mit vielen Leuten gespielt, die zuletzt nicht im Einsatz waren. Sarah hat es super gemacht, ich war mit ihr sehr zufrieden. Ich kann mit dem Ergebnis leben, die Saison geht ja noch ein bisschen. Ich kann nichts dafür, wenn die Liga ein Spiel auf Mittwochabend nach der Olympia-Qualifikation ansetzt. Wir wollen die Gesundheit unserer Spielerinnen in Hinblick auf den Weiterverlauf der Saison schützen und deshalb haben heute die Nationalspielerinnen nicht gespielt“, so Trainer Alexander Waibl nach dem Spiel.
Die Vorzeichen der Partie waren für den DSC keine leichten. Mit Camilla Weitzel, Lena Stigrot, Lucija Mlinar und Brie King kämpften vier Spielerinnen mit ihren Auswahl-Teams um die Olympia-Qualifikation für Tokio 2020. Vor allem King hatte keinerlei Vorbereitungszeit mit dem DSC und den Jetlag in den Knochen, sie landete erst am Dienstagabend in Dresden.
Der Chef-Coach schickte deshalb in der MBS-Arena Sarah Straube von Beginn an im Zuspiel aufs Feld. Die 17-Jährige gehört nach dem weiteren krankheitsbedingten Ausfall von Kapitänsfrau Mareen von Römer nun fest zum Erstliga-Kader. Auch Weitzel und Mlinar standen nicht in der Startformation, für sie spielten Laura de Zwart und Radosova. Zudem begann auf Diagonal Korhonen für Milica Kubura. Von der sich vor Weihnachten herauskristallisierten Stamm-Sieben standen also nur Kadie Rolfzen, Ivana Mrdak und Lenka Dürr auf dem Spielfeld.
Das neu formierte Team startete perfekt, machte Druck mit den Aufschlägen, stand stabil in der Annahme, Straube verteilte die Bälle gut und vor allem gegen die spanische Nationalspielerin Escamilla war immer wieder der Block zur Stelle. Mit 19:15 lag der DSC bereits vorn, als er begann, mehr Schwierigkeiten im Nutzen der eigenen Angriffschancen zu haben und ein wenig schlechter anzunehmen. Potsdam arbeitete sich Punkt für Punkt heran. Waibl nahm ab dem 20:19 nicht nur seine zwei Auszeiten, sondern brachte per Doppelwechsel King und Kubura für Straube und Korhonen beim 20:22, wechselte aber beim 23:24 zurück. Zwei Satzbälle konnte die Mannschaft abwehren, doch den dritten nutzte Antonia Stautz zum 26:24 und somit zum 1:0 für den Gastgeber.
Im zweiten Durchgang hielt der DSC bis zum 11:11 gut mit, doch dann gab es eine Schrecksekunde, als die an dem Tag gut aufgelegte Radosova Korhonen mit ihrem linken Knöchel auf den Fuß trat und beim 12:13 durch Emma Cyris ersetzt werden musste. Der DSC konnte im Aufschlag nicht mehr genug Druck entwickeln und nutzte die eigenen Punktchancen nicht konsequent. Potsdam setzte sich auf 18:13 ab. Das Waibl-Team kämpfte aber und kam auf 18:20 heran. In der Schlussphase packte der Gegner jedoch dreimal im Block zu, zwei Eigenfehler leistete sich der DSC und so stand es 18:25 und damit 0:2 nach Sätzen.
Im dritten Satz war Radosova zurück, zudem begann Kubura, die jedoch beim 1:4 wieder durch Korhonen ersetzt wurde. Die Gäste erwischten keinen guten Start, lagen mit 1:5 und 9:15 zurück. Der Aufschlag war nicht druckvoll genug, um die Potsdamer Annahme zu beschäftigen, im Angriff kam der DSC kaum durch. Beim 10:15 kam Cyris für Rolfzen aufs Feld. Zu spät kam die Aufholjagd im dritten Satz, denn zwar wehrte das Team drei Matchbälle ab, doch den vierten schlug Radosova in den Block und so hieß es am Ende 22:25 und 0:3.