Kurz nach 18 Uhr war es endlich soweit: Lousiane Penha Souza Ziegler schritt zur Grundlinie und setzte zum ersten Aufschlag an. Damit eröffnete die Außenangreiferin von VT Aurubis Hamburg die neue CU-Arena. 2000 Fans waren dabei, neuer Zuschauerrekord für den Damenvolleyball in der norddeutschen Metropole. VIP-Raum, Vereinsbüro, Fitnessstudio, im Inneren eine riesige LED-Wand – in Hamburg ist ein neues Volleyball-Zeitalter angebrochen. Zur Eröffnung der Multifunktionsarena kam der Deutsche Meister Schweriner SC gerade richtig. Doch der SSC erwies sich als Spielverderber, entführte mit 3:2 die Punkte aus dem Hamburger Schmuckkästchen. Die Roten Raben Vilsbiburg bleiben weiter ungeschlagen, zeigten auch Smart Allianz Stuttgart beim 3:1 die Grenzen auf. Dicht auf den Fersen ist der 1. VC Wiesbaden, der das Verfolgerduell gegen den VfB Suhl mit 3:2 gewann. Groß war die Erleichterung in Sinsheim: Die envacom volleys feierten beim 3:2 über Bayer Leverkusen den ersten Sieg.
2000 Fans machten den Auftritt des VT Aurubis Hamburg in der neuen Heimat zu einem echten Volleyball-Fest, da war das 2:3 (25:23, 18:25, 25:27, 25:23, 7:15) gegen den Schweriner SC fast eine Randerscheinung. „Ich habe noch immer eine Gänsehaut”, verriet VT-Coach Jean-Pierre Staelens. „Das war eine begeisternde Stimmung.” Und auch sein Gegenüber Teun Buijs war beeindruckt. „Eine wunderschöne, helle Halle mit toller Atmosphäre. Das bringt den Damenvolleyball wieder ein Stück voran.” Die Entscheidung in einem engen Spiel mit langen Rallys fiel erst im fünften Durchgang, als der SSC sich dank einer Aufschlagserie entscheidend absetzte. „Da haben wir uns in der Annahme einige Fehler geleistet”, so Staelens. Die Champions-League hat dem SSC scheinbar keine Kraft gekostet, ganz im Gegenteil. „Das Spiel gegen Istanbul hat uns geholfen, ein höheres Niveau zu spielen”, freute sich Coach Teun Buijs.
Auf Augenhöhe begegneten sich der 1. VC Wiesbaden und der VfB Suhl. Fünf Punkte mehr wies am Ende die Statistik beim 3:2 (25:16, 19:25, 25:23, 23:25, 15:13)-Erfolg des VCW über seinen Verfolger auf. Allerdings ließ der Tabellenzweite im vierten Satz eine 16:10-Führung liegen. „Da hätten wir den Sack zumachen können”, betonte Trainer Andreas Vollmer. „Aber Suhl hat sich immer wieder zurückgekämpft.” Matchwinnerin war Lucia Kaiser, die ab dem dritten Satz für die an der Wade verletzte Zuspielerin Martina Viestova einspringen musste. Mit zwei guten Aufschlägen leitete die 19-Jährige die Entscheidung im fünften Durchgang ein. Daneben glänzte Regina Burchardt.
„Jeder erwartet einen Sieg und wir werden gewinnen”, hatte Stefan Bräuer, Trainer der envacom volleys Sinsheim zu Wochenbeginn verkündet. Gegen Aufsteiger Bayer Leverkusen lief es beim 3:2 (14:25, 25:21, 22:25, 25:23, 15:8) dann aber alles andere als glatt. „Da sind mir einige Steine vom Herzen gefallen”, gab Bräuer nach dem Spiel zu. Leverkusen überraschte mit aggressiven Aufschlägen. „Das hat bei uns für Unruhe gesorgt.” Sinsheim aber behielt die Nerven. „Endlich sind wir für unseren Einsatz auch mal mit Punkten belohnt worden.” Neuzugang Diana Castano stabilisierte die Annahme, daneben überzeugten die Youngster Ann-Christin Quade und Rebecca Schäperklaus.
Das 3:1 (25:18, 25:20, 19:25, 25:18) der Roten Raben Vilsbiburg gegen Smart Allianz Stuttgart, zugleich der fünfte Sieg im fünften Heimspiel für die Gallardo-Schützlinge, trübt die Verletzung von Lina Meyer. Die Spielführerin der Raben verletzte sich im vierten Satz am Knie. Nach den beiden starken Auftaktsätzen gönnte sich der Spitzenreiter im dritten Satz eine Auszeit. Vor allem mit langen Aufschlägen stellte Vilsbiburg die Gäste immer wieder vor Probleme. Lob gab’s später vom Gegner. „Wir haben hier einen ganz heißen Meisterschaftskandidaten gesehen”, betonte Stuttgarts Coach Jan Lindenmair.
Bei Tabellen-Schlusslicht VCO Berlin steht weiter die „Null”: Auch gegen Alemannia Aachen wurde es nichts mit dem ersten Saisonsieg, obwohl die Berliner eine gute Leistung zeigten. „Wir haben uns richtig schwer getan, der VCO hat gut aufgeschlagen”, lobte Aachens Trainer Stefan Falter nach dem 3:1 (18:25, 25:13, 26:24, 25:14). Mit einem soliden Block fand die Alemannia aber die richtige Antwort.
Einen spannenden Schlagabtausch gab es am Sonntag in Münster, wo der USC beim 3:2 (26:24, 25:27, 16:25, 25:17, 15:9) über der Köpenicker SC den Widerstand der Gäste erst im entscheidenden fünften Durchgang brechen konnte. Im zweiten Sonntagsspiel feierte der Dresdner SC mit dem 3:0 (25:22, 25:23, 25:20) beim SC Potsdam seinen fünften Sieg in Folge.
Auch in dieser Woche ist ein Bundesliga-Quintett auf europäischer Bühne gefordert. Der Schweriner SC tritt in der Champions-League bei MC Carnaghi Villa Cortese in Italien an, einen Tag später hat der Dresdner SC Heimrecht gegen Klub-Weltmeister Rabita Baku. Smart Allianz Stuttgart will im CEV-Cup gegen Istres Ouest Provence das 1:3 vom Hinspiel wettmachen. Mit 3:0 vorgelegt haben dagegen die Roten Raben Vilsbiburg, die im russischen Yuzhny antreten. Im Challenge-Cup verteidigt der VfB Suhl seinen 3:0-Hinspielerfolg bei Tirol Innsbruck.
Ergebnisse vom 3./4. Dezember:
1. Liga Frauen:
VT Aurubis Hamburg – Schweriner SC 2:3 (25:23, 18:25, 25:27, 25:23, 7:15) 1. VC Wiesbaden – VfB Suhl 3:2 (25:16, 19:25, 25:23, 23:25, 15:13) envacom volleys sinsheim – TSV Bayer Leverkusen 3:2 (14:25, 25:21, 22:25, 25:23, 15:8) Rote Raben Vilsbiburg – Smart Allianz Stuttgart 3:1 (25:19, 25:20, 19:25, 25:18) Zurich Team VCO Berlin – Alemannia Aachen 1:3 (25:18, 13:25, 24:26, 14:25) USC Münster – Köpenicker SC Berlin 3:2 (26:24, 25:27, 16:25, 25:17, 15:9) SC Potsdam – Dresdner SC 0:3 (22:25, 23:25, 20:25)
Die nächsten Termine
Champions-League – 2. Vorrundenspieltag:
06.12.2011 20:30 MC Carnaghi Villa Cortese (ITA) – Schweriner SC
07.12.2011 19:00 Dresdner SC – Rabita Baku (AZE) (Margon Arena)
CEV-Cup – 1/16-Finale – Rückspiele:
06.12.2011 20:00 Smart Allianz Stuttgart – Istres Ouest Provence (FRA) (SCHARRena Stuttgart, Hinspiel 3:1 für Istres)
08.12.2011 16:00 Khimik Yuzhny (RUS) – Rote Raben Vilsbiburg (Hinspiel 3:0 für Vilsbiburg)
Challenge Cup – 2. Runde – Rückspiel:
07.12.2011 19:00 Tirol Innsbruck (AUT) – VfB Suhl (Hinspiel 3:0 für Suhl)