Mit einer unglaublich starken Mannschaftsleistung und dem überraschenden Einsatz von Kapitän Mareen von Römer haben die DSC Volleyball Damen den nächsten Erfolg erkämpft. Nach dem Pokalsieg in Mannheim stehen die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl nun im Challenge Cup im Halbfinale und setzen ihre Tour auf europäischem Parkett fort. In der Runde der letzten Vier treffen sie auf den türkischen Vertreter THY Istanbul.
Nachdem die Dresdnerinnen das Viertelfinal-Hinspiel beim griechischen Erstligisten AO Thiras Santorini mit 1:3 verloren hatten, bogen sie am Mittwochabend das „Ding“ vor 2600 Zuschauern um. Sie setzten sich zunächst im Spiel mit 3:1 (25:19, 19:25, 25:21, 25:12) durch, gewannen dann auch in einem wahren Krimi den „Golden Set“ mit 15:13. Die Fans in der Margon Arena, die das Team von Anfang an lautstark unterstützten, waren anschließend aus dem Häuschen.
Die erfolgreichste Scorerin in diesem unglaublich spannenden Kampf war Monique Strubbe mit 20 Punkten, Lena Stigrot brachte es auf 18, Kadie Rolfzen auf 17 und Piia Korhonen auf 12 Zähler.
„Wir haben heute schon was Großes erreicht. Nach der Ausgangslage war klar, dass es schwierig wird. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben dann im zweiten Satz unglaublich viele Fehler gemacht. Aber ab Mitte des dritten Satzes haben wir echt gut gespielt. Im Golden Set haben alle Einwechslungen gezogen. Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft“, erklärte Alexander Waibl. Und Lena Stigrot meinte: „Wir wollten es unbedingt. Mareen hat viel Energie aufs Feld gebracht. Insgesamt war es eine super Mannschaftsleistung.“
Alexander Waibl schickte diese Startformation aufs Feld: Libera Lenka Dürr, Zuspielerin Brie King, auf der Diagonalen Milica Kubura, auf der Mitte Camilla Weitzel und Monique Strubbe sowie im Außenangriff Kadie Rolfzen und Lena Stigrot.
Die DSC-Mädels starteten sehr gut ins Spiel. Der erste Punkt gelang Monique Strubbe, wenig später legte Lena Stigrot im Angriff nach. Anschließend bereitete sie den Gästen auch mit ihren Aufgaben Probleme, führte das Team mit einem Ass zur klaren 8:2-Führung. Wie hochmotiviert und heiß die Dresdnerinnen waren, zeigte ein langer Ballwechsel – zweimal hatte Milica Kubura mit vollem Körpereinsatz den Ball rausgekratzt, anschließend auch noch Lenka Dürr, leider ging am Ende der Angriff von Kadie Rolfzen knapp ins Aus. Wenig später bat Alexander Waibl beim 9:6 sein Team erstmals zur Auszeit. Die Worte halfen und schon setzten sich seine Schützlinge wieder deutlicher ab. Dann aber schlichen sich einige Ungenauigkeiten und Angriffsfehler ein, so konnte Thiras wieder auf einen Punkt herankommen (15:16). Eine weitere Auszeit half, danach lief es bei der Heimmannschaft flüssiger und mit einem Aufschlag bescherte Monique Strubbe dem DSC den ersten Satzball, der auch sofort zum Erfolg führte.
Leider konnte der Schwung nicht mitgenommen werden, denn im zweiten Durchgang starteten die Griechinnen mit einer 4:0-Führung. Beim 2:6 musste Alexander Waibl schon seine erste Auszeit nehmen und wenig später zog er den „Joker“ an diesem Abend aus dem Ärmel, versuchte es mit einem Doppelwechsel – Mareen von Römer und Piia Korhonen kamen ins Spiel. Nun kämpften sich die Dresdnerinnen auf 7:9 heran. Nach zwei strittigen Schiedsrichterentscheidungen aber geriet der DSC erneut mit 8:12 ins Hintertreffen. Die Gäste witterten ihre Chance, punkteten vor allem über ihre kubanische Diagonalangreiferin und Anika Brinkmann. Dagegen war der Spielfaden bei den Dresdnerinnen gerissen, es häuften sich die Fehler. So schaffte Santorini den Satzausgleich.
Alexander Waibl schickte die gleiche Formation auch in den dritten Abschnitt. Nun entwickelte sich ein enger Schlagabtausch. Bis zum 13:13 stand das Spiel auf Messers Schneide. Zwei Aufgaben von Camilla Weitzel brachten den DSC erstmals mit zwei Punkten in Front. Den Vorsprung bauten die Mädels um Kapitän Mareen von Römer, die nicht nur gut die Bälle verteilte, oft die Mitte einsetzte, sondern auch mit ihren Emotionen ihre Mitspielerinnen pushte, weiter aus. Zwar kamen die Griechinnen noch einmal auf drei Punkte heran, aber Lena Stigrot setzte gleich mit dem ersten Satzball den erfolgreichen Schlusspunkt.
Im vierten Durchgang diktierten die Waibl-Schützlinge von Beginn an das Geschehen. Sie schlugen druckvoll auf, Mareen von Römer verteilte die Bälle variabel, der Block stand sicher und auch in der Feldabwehr kratzten die Spielerinnen die Bälle vom Boden. Mit dem 3:1 war der erste Teil der Aufgabe gemeistert.
Doch der „Golden Set“ brachte nochmal Nervenkitzel pur. Schnell geriet der Gastgeber mit 1:5 in Rückstand. Alexander Waibl wechselte nun Brie King zurück und brachte wenig später Lucija Mlinar ins Spiel, die mit ihren Aufgaben dazu beitrug, dass aus dem Rückstand eine 9:8-Führung wurde. Doch Santorini hielt dagegen. Beim 11:12 kehrte Mareen von Römer aufs Feld zurück. Sie sorgte wenig später mit ihrer Aufgabe für das 13:12. Nach 112 Minuten war der Block zur Stelle und der DSC im Europapokal-Halbfinale.