Schade! Die DSC-Volleyballerinnen haben die erste kleine Überraschung bei ihrem Champions-League-Debüt gegen den Favoriten Fenerbahce Universal Istanbul verpasst. Am Mittwochabend hielten die Schützlinge von Trainer Alexander Waibl zumindest im dritten Satz lange mit, unterlagen aber nach 73 Minuten mit 0:3 (16:25, 19:25, 21:25) beim türkischen Meister.
Vor dem Spiel waren Aufregung und Vorfreude im Dresdner Lager riesig. „Es ist eine große Freude bei allen Beteiligten zu spüren“, sagte Geschäftsführerin Sandra Zimmermann. Allerdings mussten die DSC-Volleyballerinnen gegen den Vorjahres-Dritten der Champions League nicht nur auf ihre Langzeitverletzten verzichten, sondern auch kurzfristig Zuspielerin Mareen Apitz mit Rückenproblemen zu Hause lassen. So rückte die 20-jährige Femke Stoltenborg das erste Mal in das Stammaufgebot des DSC. „Ich habe mich sehr gefreut heute zu spielen. Die Mannschaft hat mir ein gutes Gefühl gegeben, in den nächsten Partien werden wir uns noch steigern“, sagte die Holländerin. Außerdem stand Libero Kerstin Tzscherlich nach der Rückkehr vom World-Cup wieder wie ein Fels in der Brandung in Annahme und Abwehr auf dem Parkett.
Vor lautstarken Zuschauern und typisch türkischer Volleyball-Atmosphäre begann die Partie zwischen Fenerbahce und dem DSC. Die Dresdnerinnen hielten bis zum 4:4 den Kurs, lagen zur ersten technischen Auszeit 5:8 zurück. Doch Stefanie Karg und Co. fehlte anschließend ein wenig der Mut gegen den riesigen Istanbuler Block – 9:16. In den Reihen von Fenerbahce punkteten vor allem die Koreanerin Kim und die Russin Shashkova immer wieder mit blitzschnellen Angriffen. Beim Stand von 10:19 wechselte der DSC: Katharina Schwabe kam für Friederike Thieme und glänzte gleich mit einem Angriffspunkt und Aufschlag-Ass. Doch Fenerbahce spielte seine Erfahrung gegen das junge Dresdner Team aus, verwandelte schließlich den ersten Satzball zum 16:25.
Der zweite Durchgang war ein Ebenbild des ersten Satzes. Bis zum 4:4 blieben die Dresdner Schmetterlinge am Ball, dann zog das türkische Star-Ensemble davon (6:9, 9:13, 11:17). Fenerbahce nutzte eiskalt jeden kleinen Fehler des DSC. Erst beim Stand von 13:22 gelang Katharina Schwabe eine kleine Aufschlagserie, Anne Matthes punktete und blockte was das Zeug hielt – 16:22. Doch Istanbul zeigte sich unbeeindruckt und machte nach 23 Minuten den Sack zur 2:0-Führung zu (19:25).
Im dritten Akt spielten die DSC-Schmetterlinge mutiger und aggressiver auf. Femke Stoltenborg servierte gleich zwei Asse zur 5:2-Führung. Bis zum 7:7 punkteten die Dresdnerinnen clever, doch dann trumpfte Fenerbahce wieder auf, drehte den Spieß zum 12:8. Die Fans in Istanbul waren nur kurz verstummt, peitschten nun ihre Volleyball-Stars zum Sieg. Beim 21:24 kam der DSC noch einmal heran, doch die brasilianische Weltklasse Mittelblockerin Fabiana knallte den ersten Matchball unter tosendem Applaus ins Dresdner Feld.
Kein Grund für schlechte Laune bei den DSC-Volleyballerinnen. „Ich bin mit unserer Leistung sehr zufrieden, weil wir momentan noch in der Vorbereitung stecken“, sagte DSC-Coach Waibl und ergänzte: „Unsere junge Mannschaft hat gegen ein Weltklasse-Team gezeigt, was in ihr steckt. Wir freuen uns jetzt schon auf die nächsten Champions-League-Spiele.“
Dresdner SC 1898
Anne Grimm